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Viele Bundesländer haben zu Beginn des 21. Jahrhunderts einschneidende Reformen der gymnasialen Oberstufe vorgenommen, die u.a. die Unterscheidung von Grund- und Leistungskursen nivellieren, die Zahl der Prüfungsfächer im Abitur heraufsetzen und die Wahlfreiheiten der Oberstufenschülerinnen und -schüler beschneiden. Diese Veränderungen sind nicht unumstritten. Während sich Befürworter eine stärkere Standardisierung, höhere Schülerleistungen und eine Verringerung von Leistungsunterschieden erhoffen, sprechen Kritiker von einer Restauration der alten Gymnasialtypen und bezweifeln, dass die Reformen die gewünschten Ergebnisse erbringen werden. Baden-Württemberg spielte eine Vorreiterrolle bei der Neuordnung des Abiturs. Im vorliegenden Band werden die Konsequenzen der Reform in diesem Bundesland systematisch analysiert. Die Autoren konnten sich dabei auf Daten der Schulleistungsstudie TOSCA-Repeat des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung mit insgesamt fast 10.000 Abiturienten stützen, die vor bzw. nach der Neuordnung des Abiturs untersucht wurden. Die Befunde sind von großer Bedeutung für Wissenschaft, Politik und interessierte Öffentlichkeit in allen 16 Bundesländern.
List of contents
Institutionelle Reform und individuelle Entwicklung: Hintergrund und Fragestellungen der Studie TOSCA-Repeat.- Innovation oder Restauration - Die (Rück-?)Reform der gymnasialen Oberstufe in Baden-Württemberg.- Durchführung und methodische Grundlagen.- Die neu geordnete Oberstufe: Die Sicht von Abiturienten, Eltern, Schul- und Fachleitern.- Schulbiografien, familiärer Hintergrund und kognitive Eingangsvoraussetzungen im Kohortenvergleich.- Voruniversitäre Mathematikleistungen vor und nach der Neuordnung der gymnasialen Oberstufe in Baden-Württemberg.- Fremdsprachenkenntnisse in Englisch vor und nach der Neuordnung der gymnasialen Oberstufe in Baden-Württemberg.- Mathematische und naturwissenschaftliche Grundbildung vor und nach der Neuordnung der gymnasialen Oberstufe in Baden-Württemberg.- Aspekte von Wissenschaftspropädeutik.- Die neu geordnete gymnasiale Oberstufe auf dem Prüfstand: Ein Zwischenresümee.- Psychometrische Aspekte des Tests zu den voruniversitären Mathematikleistungen in TOSCA-2002 und TOSCA-2006: Unterrichtsvalidität, Rasch-Homogenität und Messäquivalenz.
About the author
Ulrich Trautwein, Jahrgang 1972, studierte Psychologie an der Universität Göttingen und an der University of California. Seit 1999 am Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung beschäftigt, liegen seine Forschungsinteressen im Bereich der Selbstkonzeptentwicklung, der Lehr-Lern-Forschung sowie der Schulqualitätsforschung. Prof. Dr. Ulrich Trautwein lehrt Empirische Bildungsforschung an der Universität Tübingen.
Dr. Marko Neumann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin.
Dr. Gabriel Nagy war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin und ist jetzt Juniorprofessor für Empirische Bildungsforschung an der Eberhard Karls Universität Tübingen.
Summary
Viele Bundesländer haben zu Beginn des 21. Jahrhunderts einschneidende Reformen der gymnasialen Oberstufe vorgenommen, die u.a. die Unterscheidung von Grund- und Leistungskursen nivellieren, die Zahl der Prüfungsfächer im Abitur heraufsetzen und die Wahlfreiheiten der Oberstufenschülerinnen und -schüler beschneiden. Diese Veränderungen sind nicht unumstritten. Während sich Befürworter eine stärkere Standardisierung, höhere Schülerleistungen und eine Verringerung von Leistungsunterschieden erhoffen, sprechen Kritiker von einer Restauration der alten Gymnasialtypen und bezweifeln, dass die Reformen die gewünschten Ergebnisse erbringen werden. Baden-Württemberg spielte eine Vorreiterrolle bei der Neuordnung des Abiturs. Im vorliegenden Band werden die Konsequenzen der Reform in diesem Bundesland systematisch analysiert. Die Autoren konnten sich dabei auf Daten der Schulleistungsstudie TOSCA-Repeat des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung mit insgesamt fast 10.000 Abiturienten stützen, die vor bzw. nach der Neuordnung des Abiturs untersucht wurden. Die Befunde sind von großer Bedeutung für Wissenschaft, Politik und interessierte Öffentlichkeit in allen 16 Bundesländern.
Foreword
Die neugeordnete gymnasiale Oberstufe auf dem Prüfstand