Read more
Stefan Zweig gehört neben Thomas Mann zu den kontinuierlichsten Briefeschreibern der deutschsprachigen Literatur der Moderne. Um seine »Kunst des Briefes« zu zeigen, hat sein Freund und Nachlaßverwalter Richard Friedenthal 1978 eine Anthologie der Briefe an Freunde herausgegeben. Stefan Zweig empfand es als ein Glück, einem Freund »von engeren Dingen, vom Persönlichen, von dem was uns bewegt und innerlich beschäftigt«, zu berichten. Vor allem Briefe ohne Verpflichtung zu schreiben, gab ihm das Bewußtsein, als Individuum sich einzubringen in eine Gemeinschaft, im Vertrauen geborgen zu sein, sich unverstellt geben zu können, seine Eigenheit offenlegen zu dürfen. Deshalb übermitteln sie, an einen Partner gerichtet, in manchem detaillierter als ein Tagebucheintrag Wesentliches von seinem durchaus nicht immer konstanten Denken und Handeln. Diese auf vier Bände geplante Editon einer breiteren Auswahl aus seinen Briefen will die Entwicklung seiner Individualität und seines künstlerischen Schaffens vom frühesten erhaltenen Schreiben an dokumentieren.
About the author
Stefan Zweig (1881-1942) wuchs als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Wien auf. Er schrieb Gedichte, Novellen, Dramen und Essays, die 1933 der Bücherverbrennung der Nazis zum Opfer fielen. Er lebte von 1919 bis 1934 in Salzburg, emigrierte von dort nach England und 1941 nach Brasilien. Sein episches Werk machte ihn ebenso berühmt wie seine historischen Miniaturen und die biographischen Arbeiten. Am 23. Februar 1942 schied er in Petrópolis, Brasilien, freiwillig aus dem Leben.
Jeffrey B. Berlin, geboren 1946, war Professor of Comparative Literature am Holy Family College in Langhorne, Pa, USA, und ist durch seine Arbeiten und Herausgeberschaften als Kenner des Werkes von Stefan Zweig ausgewiesen.
Summary
Stefan Zweig gehört neben Thomas Mann zu den kontinuierlichsten Briefeschreibern der deutschsprachigen Literatur der Moderne. Um seine »Kunst des Briefes« zu zeigen, hat sein Freund und Nachlaßverwalter Richard Friedenthal 1978 eine Anthologie der Briefe an Freunde herausgegeben. Stefan Zweig empfand es als ein Glück, einem Freund »von engeren Dingen, vom Persönlichen, von dem was uns bewegt und innerlich beschäftigt«, zu berichten. Vor allem Briefe ohne Verpflichtung zu schreiben, gab ihm das Bewußtsein, als Individuum sich einzubringen in eine Gemeinschaft, im Vertrauen geborgen zu sein, sich unverstellt geben zu können, seine Eigenheit offenlegen zu dürfen. Deshalb übermitteln sie, an einen Partner gerichtet, in manchem detaillierter als ein Tagebucheintrag Wesentliches von seinem durchaus nicht immer konstanten Denken und Handeln. Diese auf vier Bände geplante Editon einer breiteren Auswahl aus seinen Briefen will die Entwicklung seiner Individualität und seines künstlerischen Schaffens vom frühesten erhaltenen Schreiben an dokumentieren.