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St. Urban 1194?1994
Ein ehemaliges Zisterzienserkloster
Nach dringlich gewordener Schliessung und mehrjährigen Restaurierungsarbeiten konnte im September 1992 die ehemalige Klosterkirche von St. Urban eingesegnet und wiedereröffnet werden. Ein Jahr später wurde auch die erneuerte historische Bossard-Orgel eingeweiht. 1994 darf ein gewichtiges Jubiläum gefeiert werden: zum achthundertsten Mal jährt sich die Gründung des Klosters.
650 Jahre war die Abtei vom Leben einer Mönchsgemeinschaft erfüllt, die dem Zisterzienserorden angehörte. Es nahm 1848 ein unerwartetes Ende. Geblieben ist der imposante Klosterkomplex, dessen Schicksale wieder zu einer eigenen Geschichte geworden sind. Die Anlage ist ein Denkmal, das daran erinnert, dass St. Urban einmal religiöses und geistiges, herrschaftliches und wirtschaftliches Zentrum seiner Region gewesen ist. Das Kloster überspielte durch seinen Besitz und sein Wirken die politischen und konfessionellen Grenzen zwischen Bern, Solothurn, Aargau und Luzern, die sich im Verlauf seines Bestehens herausgebildet hatten.
Das Jubiläum ruft nach einer Gesamtschau dessen, was in zahlreichen Veröffentlichungen über das Kloster und seine Geschichte erforscht worden ist. Die bisher gültigen historischen Darstellungen, die seit ein paar Jahren im Zisterzienserband der «Helvetia Sacra» zusammengefasst sind, sowie die kunsthistorischen Arbeiten von Adolf Reinle waren Ausgangspunkt dieses Buches. Dabei blieb es aber nicht. Es wurde eine Reihe von Fachleuten aus den Bereichen Geschichte, Kunstgeschichte und Kultur geschichte beigezogen. Aufgrund neuer Fragestellungen und der Durchsicht der grossen Quellenbestände wie auch als Folge anregender Diskussionen innerhalb der Autorengruppe brachten sie in ihre Beiträge zahlreiche zusätzliche neue Erkenntnisse ein. Grosse Beachtung wurde der Illustration des Werkes geschenkt; neben bekanntem Bildmaterial finden sich Neuaufnahmen von schwer zugänglichen, bisher unbekannten oder neuentdeckten Objekten und Archivalien. Sorgfältig erarbeitete Legendentexte