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Die Vogelspinnen, die größten Spinnen der Erde, von denen etwa ein Drittel in Südamerika beheimatet sind, gelten im allgemeinen als gefährliche, giftige und grauenerregende Tiere. Aus diesem Buch geht hervor, wie sehr diesen nützlichen und größtenteils harmlosen Tieren Unrecht geschieht und wie sie im Gegenteil größtmöglichen Schutz genießen sollten. Die interessante Lebensgeschichte der Vogelspinnen wird uns hier von einem Spezialisten dargestellt, der sich über Jahrzehnte mit dieser Tiergruppe beschäftigt und in ständiger Beobachtung und mit vielen Versuchen Licht in manches Geheimnis gebracht hat, welches das Leben der Vogelspinnen umgab. Trotzdem gibt ihre komplizierte Entwicklung mit den zahlreichen Häutungen, bei denen auch die im Kampf ums Dasein verlorengegangenen Körperteile regeneriert werden, der Wissenschaft noch manches Rätsel auf. Der Verfasser züchtete die Vogelspinnen, die in der Natur schon selten geworden waren, in geduldiger Forscherarbeit und erzielte einen weit höheren Prozentsatz an Jungspinnen, als in der Natur zur Entwicklung kommen. Das Spinnengift hat in der Chemie, Medizin und Pharmakologie große Bedeutung erlangt. Durch regelmäßige Giftentnahme und eingehende Beobachtungen der Giftwirkung an geeigneten Versuchstieren leistete der Verfasser der Wissenschaft unschätzbare Dienste.
About the author
Prof. Dr. Wolfgang Bücherl (verstorben), Toxikologe; erhielt 1939 eine Anstellung am berühmten Butantan Institut in Sao Paulo (Brasilien), wo er kurz darauf zum Leiter des "Laboratory of Medical Zoology" avancierte, einen Posten, den er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1967 inne hatte. Bücherl entwickelte als erster ein Verfahren zur Extraktion von Skorpiongiften an lebenden Tieren mittels elektrischer Reizung zum Zwecke der Herstellung von Antiseren.