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"Die Gabe", geschrieben Mitte der dreißiger Jahre in Berlin, ist der neunte unt letzte von Nabokovs russischsprachigen Romanen und, obwohl er auf den ersten Blick als altmodischer realistischer Roman daherkommt, der komplexeste - sein "Portrait des Künstlers als junger Mann", ein Liebesroman, ein Künstlerroman, der Roman einer gelungenen Identitätssuche. Der Held, ein junger Mann aus einer materiell begüterten Petersburger Familie, den die Revolution zum Untermieter in Berlin gemacht hat, findet beides: seinen Stil und seine Frau. Der verliebte Poet trägt den Kopf hoch in den Wolken der russischer Dichtung. Seine publizierten Gedichte genügen ihm nicht mehr;
er schreibt eine Biographie seines bewunderten Vaters und gibt sie wieder auf, da sie ihm anmaßend erscheint. "Die Gabe", das "Geschenk" besteht aus dreierlei: es ist eine dichterische Begabung, deren Selbstvergewisserung der Roman beschreibt. Es ist eine Frau, mit dem ein freundlich gesinntes Schicksal den Dichter verkuppelt. Und es ist das reiche Bewusstsein, mit dem ihm das Leben begabt hat und das ihn befähigt, auch unter widrigen Umständen Glück zu empfinden. Dies ist die erste deutschsprachige Ausgabe der "Gabe". Ein ausführlicher Anmerkungsteil geht den vielen Spuren in die russische Kulturgeschichte nach, die der Autor gelegt hat.
About the author
Vladimir Nabokov, geb. am 22.04.1899 in St. Petersburg, entstammte einer großbürgerlichen russischen Familie, die nach der Oktoberrevolution von 1917 emigrierte. Nabokov selbst ging zunächst nach England, wo er am Trinity College in Cambridge französische und russische Literatur studierte. Von 1922-37 lebte er in Berlin, wo er 1925 die Russin Vera Slonim heiratete, der er bis zu seinem Lebensende nahezu alle seine Bücher gewidmet hat. 1938 verließ Nabokov Deutschland und ging mit seiner Frau und seinem Sohn nach Paris, bevor er 1940 nach Amerika übersiedelte. Wegen seiner Kenntnisse als Schmetterlingsforscher erhielt er 1942 einen Forschungsauftrag der Harvard Universität. Er beschrieb eine Reihe von neuen Schmetterlingsarten, von denen eine nach ihm benannt wurde. 1945 wurde er amerikanischer Staatsbürger. Mit der Hilfe von Freunden und unter anderem aufgrund der Studie über Nikolai Gogol, die er 1944 veröffentlichte, wurde ihm 1948 eine Professur für Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität von Cornell angeboten. Hier arbeitete er zehn Jahre lang, bis ihm der der Welterfolg von "Lolita" es ihm ermöglichte, seine Lehrtätigkeit aufzugeben. Nabokov zog in die Schweiz, wo er sich ganz dem Schreiben widmete, Schmetterlinge fing und seine russischen Romane ins Englische übersetzte. In gewisser Weise hat er sein Exildasein bis zu seinem Lebensende bewusst aufrechterhalten. Nie besaß er eine Wohnung oder ein Haus. Er lebte in einem Hotel in Montreux, wo er am 5. Juli 1977 starb. Auszeichnung der American Academy of Arts and Letters (1953); Kunstpreis der Brandeis Universität (1963/64); Orden des National Institut of Arts and Letters (1969).
Summary
"Die Gabe", geschrieben Mitte der dreißiger Jahre in Berlin, ist der neunte unt letzte von Nabokovs russischsprachigen Romanen und, obwohl er auf den ersten Blick als altmodischer realistischer Roman daherkommt, der komplexeste - sein "Portrait des Künstlers als junger Mann", ein Liebesroman, ein Künstlerroman, der Roman einer gelungenen Identitätssuche. Der Held, ein junger Mann aus einer materiell begüterten Petersburger Familie, den die Revolution zum Untermieter in Berlin gemacht hat, findet beides: seinen Stil und seine Frau. Der verliebte Poet trägt den Kopf hoch in den Wolken der russischer Dichtung. Seine publizierten Gedichte genügen ihm nicht mehr;
er schreibt eine Biographie seines bewunderten Vaters und gibt sie wieder auf, da sie ihm anmaßend erscheint. "Die Gabe", das "Geschenk" besteht aus dreierlei: es ist eine dichterische Begabung, deren Selbstvergewisserung der Roman beschreibt. Es ist eine Frau, mit dem ein freundlich gesinntes Schicksal den Dichter verkuppelt. Und es ist das reiche Bewusstsein, mit dem ihm das Leben begabt hat und das ihn befähigt, auch unter widrigen Umständen Glück zu empfinden. Dies ist die erste deutschsprachige Ausgabe der "Gabe". Ein ausführlicher Anmerkungsteil geht den vielen Spuren in die russische Kulturgeschichte nach, die der Autor gelegt hat.