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Über Missmut und Missvergnügen nachzudenken hat eine lange und weitläufige Tradition. Unter verschiedensten Begriffen waren sie immer schon Gegenstand philosophischer, historischer, medizinischer und literarischer Betrachtungen. Aus kultursoziologischer Sicht werden diese traditionellen Überlegungen zu den Verhaltenstypen des Missvergnügens wieder aufgenommen und mit Blick auf die Gegenwartsgesellschaft zum Teil neu akzentuiert. Melancholiker, Misanthropen, Hypochonder, Exzentriker, Depressive, Zyniker, Blasierte, Gelangweilte und Spleenige setzen sich mit Widerwillen, Ekel, Schmerzen und Ironie, manchmal auch nicht ohne geheimes Vergnügen, mit dem Ungenügen an den sie umgebenden Gesellschaften auseinander. Darüber hinaus wird in diesem Buch ausgelotet, ob sich bestimmte Zeiten für solche missvergnügten Distanzierungen besonders anbieten.
List of contents
Timon der Misathrop - Acedia. Trägheitssünde: gefährderter Lebenssinn - Melancholie. Unluststimmung als Belastung und Auszeichnung - Ennui. Zur Betrübnis von Aristokraten im Ancien Regime - Spleen. Die englische Krankheit - Blasiertheit. Dandy und Dandyismus in England und Frankreich des frühen 19. Jahrhunderts - Weltschmerz. Pessmistisch-resignative Strömungen zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert - Gesellschaftskritik oder das Elend der Wirklichkeit. Über Intellektuelle und Massenmedien
About the author
Dr. Alfred Bellebaum ist Professor für Soziologie an den Universitäten Koblenz und Bonn sowie Leiter des Instituts für Glücksforschung e.V. in Vallendar.
Dr. Dr. Robert Hettlage ist Professor für Soziologie am Lehrstuhl für Soziologie der Universität Regensburg.