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Als Gustaw Herling 1940 versuchte, aus Warschau über Litauen zur polnischen Armee in Frankreich zu gelangen, wurde er vom NKWD verhaftet und zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Er wurde im Lager Jercewo interniert und lebte dort unter schwersten Bedingungen eineinhalb Jahre. In eindringlichen Bildern und Episoden erzählt er vom Alltag des Lagerlebens, von Folter und Denunziation, von Willkür und Gewalt, aber auch von wunderbaren Beispielen der Menschlichkeit.
About the author
Gustaw Herling, 1919 in Polen geboren, 1939 vor Hitler geflohen und von den Russen interniert, lebt seit 1955 in Neapel. Er ist einer der wichtigsten zeitgenössischen polnischen Autoren. In Deutschland wurde er bekannt durch seinen Bericht "Welt ohne Erbarmen" (1953). 1994 erschien die Novelle "Die Insel" und 1996 "Das venezianische Porträt" (Erzählungen).
Summary
Als Gustaw Herling 1940 versuchte, aus Warschau über Litauen zur polnischen Armee in Frankreich zu gelangen, wurde er vom NKWD verhaftet und zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Er wurde im Lager Jercewo interniert und lebte dort unter schwersten Bedingungen eineinhalb Jahre. In eindringlichen Bildern und Episoden erzählt er vom Alltag des Lagerlebens, von Folter und Denunziation, von Willkür und Gewalt, aber auch von wunderbaren Beispielen der Menschlichkeit.
Report
"Die Neuauflage von 'Welt ohne Erbarmen' nach knapp fünfzig Jahren, trifft eine westliche Gesellschaft, die immer noch mit Entschädigungsberechnungen und Zahlungsverweigerungen an die letzten überlebenden Zwangsarbeiter beschäftigt ist. Niemand, der Herlings 'Welt ohne Erbarmen' liest, kann sich unbeeindruckt davonschleichen. Herling diskutiert nicht das Schuldprinzip, ihn interessiert, wie sich der Mensch verhält, der nicht wie ein Mensch behandelt wird." Verena Auffermann, Süddeutsche Zeitung, 19.08.00 "Bestechend ist die Disziplin, mit der der Autor an der von ihm selbst gezogenen Grenze Halt macht und sich das Spekulieren, Phantasieren, das Weitertreiben von Geschichten über das Faktische, das Verbürgte hinaus versagt. Doch gerade indem er sich nicht die Freiheiten des Romanciers nimmt, weiß Herling Szenen der Gewalt, Angst, Verzweiflung zu entwerfen, die von beklemmender Dichte und, man zaudert es zu sagen, großer künstlerischer Kraft sind." Karl-Markus Gauss, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.10.00