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Seit Aids ins letzte Alpental vorgedrungen ist und «die infiziert, die in der Liebe für den Wechsel sind», muß der Fabrikdirektor auf Partnertausch und Prostituierte verzichten und wieder auf seine Frau Gerti zurückgreifen. Gerti will den sexuellen Attacken entfliehen, der routinemäßigen, langweiligen, tödlichen Wiederholung des Immergleichen. Sie ist oft abgängig, landet, bisweilen betrunken, auf der Gendarmerie. Ihre Sexualität kann sie nicht ausleben als Mutter; Mutterschaft und Sexualität löschen einander aus. Gerti verliebt sich in das Götterbild Michael, einen Studenten, der sie auf einer ihrer Fluchten aufliest, nach allen Regeln seiner jungen Aufreißer-Kunst verführt und demütigt.
About the author
Elfriede Jelinek, geboren 1946 in Mürzzuschlag/Steiermark, wuchs in Wien auf; mit vier Jahren Ballett- und Französischunterricht, in der Folgezeit umfassende musikalische Ausbildung; 1960 Klavier- und Kompositions-Studium am Wiener Konservatorium; 1964 Studium der Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Wien; 1967 Abbruch des Studiums, beginnt zu schreiben; Lyrik und Prosatexte erscheinen in Anthologien und Literaturzeitschriften. Elfriede Jelinek erhielt zahlreiche Literaturpreise, darunter den Georg-Büchner-Preis (1998). 2004 wurde ihr der Literatur-Nobelpreis verliehen.
Summary
Seit Aids ins letzte Alpental vorgedrungen ist und «die infiziert, die in der Liebe für den Wechsel sind», muß der Fabrikdirektor auf Partnertausch und Prostituierte verzichten und wieder auf seine Frau Gerti zurückgreifen. Gerti will den sexuellen Attacken entfliehen, der routinemäßigen, langweiligen, tödlichen Wiederholung des Immergleichen. Sie ist oft abgängig, landet, bisweilen betrunken, auf der Gendarmerie. Ihre Sexualität kann sie nicht ausleben als Mutter; Mutterschaft und Sexualität löschen einander aus. Gerti verliebt sich in das Götterbild Michael, einen Studenten, der sie auf einer ihrer Fluchten aufliest, nach allen Regeln seiner jungen Aufreißer-Kunst verführt und demütigt.
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«Lust» ist, wie alle Romane Elfriede Jelineks, ein Sprachspiel, virtuos mitunter, präzise und kalt, kalauernd oft und albern; als böse Porno-Parodie könnte «Lust» gelesen werden, die durch den Rhythmus der Sätze, durch Wiederholungen die stets verfügbare Frau, den immer potenten Mann der Lächerlichkeit preisgibt, abrechnet mit Männerphantasie und Männerrede.
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«Lust» ist, wie alle Romane Elfriede Jelineks, ein Sprachspiel, virtuos mitunter, präzise und kalt, kalauernd oft und albern; als böse Porno-Parodie könnte «Lust» gelesen werden, die durch den Rhythmus der Sätze, durch Wiederholungen die stets verfügbare Frau, den immer potenten Mann der Lächerlichkeit preisgibt, abrechnet mit Männerphantasie und Männerrede. Der Spiegel