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Hector ist ein krankhafter Sammler. Er hortet z.B. kroatische Redewendungen, Käseetiketten, Glocken aus Seife und den Lärm um fünf Uhr morgens - eine kräftezehrende Sucht. Sein Selbstmordversuch misslingt, und um seinen sechsmonatigen Klinikaufenthalt vor den Verwandten verbergen zu können, erfindet er eine Reise in die USA. Als Hector sich in der Bibliothek für die Berichte über seine erfundene Reise rüstet, lernt er Brigitte kennen, die ebenfalls behauptet hat, sie sei für längere Zeit in den USA. Die beiden verlieben sich, heiraten und verbringen die Flitterwochen in den USA. Anschließend gründen Hector und Brigitte ein sehr erfolgreiches Reisebüro für krankhafte Lügner. Als Hector Brigitte beim Fensterputzen beobachtet, empfindet er diesen Augenblick als so erotisch und einzigartig, dass er beschließt, seine Frau heimlich dabei zu filmen. Bis eines Tages auf einem der Videos ein Mann auftaucht ...
About the author
David Foenkinos, geb. 1974, Schriftsteller und Drehbuchautor, studierte Literaturwissenschaften an der Sorbonne und Jazz am CIM.
Moshe Kahn, 1942 geboren, übertrug u. a. Bücher von Roberto Calasso, Andrea Camillieri, Primo Levi und Pier Paolo Pasolini. Seine erste Übersetzung war eine Auswahl von Paul Celan-Gedichten, die er ins Italienische übertrug, was ihm den Ruf einbrachte, ein Übersetzer "unübersetzbarer" Bücher zu sein. Für sein Gesamtwerk wurde er 2015 mit dem Paul-Celan-Preis für herausragende Übersetzungen ins Deutsche ausgezeichnet. Moshe Kahn lebt in Berlin.
Report
»Der Franzose Foenkinos, 31, preisgekrönter Schriftsteller und Regisseur, erzählt in kraftvollen Bildern von seinem Helden und dessen Weggefährten, die nicht weniger sonderbar sind. Poetisch, zärtlich und ironisch zeichnet Foenkinos seine skurrilen Figuren, die mit den Widrigkeiten des Alltags überfordert sind. ( ) Foenkinos hat ein modernes Märchen geschrieben: originell, charmant, bezaubernd wie der Film Die fabelhafte Welt der Amélie .« Spiegel, 17.10.2005
»David Foenkinos entwirft einen rühren gestörten, gutartigen Helden, der selbst auf sexuelle Übergriffe mit Verständnis reagiert. ( ) Ein Buch zum Kichern und gern haben, denn am Ende gehen auch die absurdesten Situationen immer gut aus.« Brigitte, 12.10.2005
»Foenkinos erzählt diesen Fall aber im Plauderton des amüsierten Beobachters, nicht des klinischen Arztes, und das ist besser, denn so ist man bestens unterhalten. Der heute 31-jährige David Foenkinos hat einen an Martin Page oder sogar an Boris Vian geschulten Witz, und der kommt in erster Linie ironisch, leicht surreal, bisweilen auch recht albern daher ( ) Anderseits wird man augenzwinkernd mit Bemerkungen zu schwebenden Diskursen der Pariser Schickeria und Intelligenzia versorgt, was auch höheren Leseerwartungen entgegenkommt.« (Neue Zürcher Zeitung, 6.10.2005)