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Die 'Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie' (1905) gelten, neben der 'Traumdeutung', als Freuds originellster Beitrag zum Verständnis der Conditio humana. Die in diesem Buch eingeführte Erweiterung des Begriffs der Sexualität, die Relativierung der Grenzen zwischen normaler und perverser Sexualentwicklung sowie die Entdeckung sexueller Impulse beim Kinde haben Freud und die Psychoanalyse zwar zunächst in Verruf gebracht, bald aber das Menschenbild des zwanzigsten Jahrhunderts revolutioniert.In der Einleitung zur vorliegenden Ausgabe würdigt der Psychoanalytiker und Sexualwissenschaftler Reimut Reiche den Ausnahmerang dieses klassischen Texts und analysiert die seit seinem Erscheinen erreichten Wissenserweiterungen in der Psychoanalyse wie in den Nachbardisziplinen. Dabei wird deutlich, in welchen Zügen die 'Drei Abhandlungen' hochaktuell geblieben und in welchen sie durch das, was sie in Gang gesetzt haben, inzwischen selbst überholt worden sind.
About the author
Sigmund Freud wurde 1856 in Freiberg (Mähren) geboren. Nach dem Studium der Medizin wandte er sich während eines Studienaufenthalts in Paris, unter dem Einfluss J.-M. Charcots, der Psychopathologie zu. Anschließend beschäftigte er sich in der Privatpraxis mit Hysterie und anderen Neurosenformen. Er begründete die Psychoanalyse und entwickelte sie fort als eigene Behandlungs- und Forschungsmethode sowie als allgemeine, auch die Phänomene des normalen Seelenlebens umfassende Psychologie. 1938 emigrierte Freud nach London, wo er 1939 starb.
Summary
Die ›Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie‹ (1905) gelten, neben der ›Traumdeutung‹, als Freuds originellster Beitrag zum Verständnis der Conditio humana. Die in diesem Buch eingeführte Erweiterung des Begriffs der Sexualität, die Relativierung der Grenzen zwischen normaler und perverser Sexualentwicklung sowie die Entdeckung sexueller Impulse beim Kinde haben Freud und die Psychoanalyse zwar zunächst in Verruf gebracht, bald aber das Menschenbild des zwanzigsten Jahrhunderts revolutioniert.
In der Einleitung zur vorliegenden Ausgabe würdigt der Psychoanalytiker und Sexualwissenschaftler Reimut Reiche den Ausnahmerang dieses klassischen Texts und analysiert die seit seinem Erscheinen erreichten Wissenserweiterungen in der Psychoanalyse wie in den Nachbardisziplinen. Dabei wird deutlich, in welchen Zügen die ›Drei Abhandlungen‹ hochaktuell geblieben und in welchen sie durch das, was sie in Gang gesetzt haben, inzwischen selbst überholt worden sind.