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Welche Information ist 'würdig', in die Geschichte einzugehen, welche soll das künftige Bild der Vergangenheit prägen, welche nicht? Welche Rolle spielt die Werteorientierung der Archivarinnen und Archivare, wenn sie Unterlagen bewerten? Wer bewertet? Für wen wird bewertet? Nach welchen Kriterien wird bewertet? Es gibt keine einfachen Antworten und keine objektiv richtigen Bewertungsregeln, wohl aber - und immer wieder - Diskussions-, Klärungs- und Verständigungsbedarf.Bewertung ist eine archivische Kernkompetenz, die sich Archivare und Archivarinnen nicht nehmen lassen dürfen, denn Bewertung muss nach fachlichen, nicht nach finanzpolitischen Kriterien erfolgen. Je mehr es zu bewerten gibt beziehungsweise je mehr vernichtet, je weniger überliefert werden soll, desto besser müssen die Bewertungsinstrumente sein. Diese weiterzuentwickeln ist eine permanente Aufgabe der Archivarinnen und Archivare - aber nicht nur von ihnen allein. Der Dialog mit archivexternen Fachleuten ist unabdingbar. Erst eine prinzipielle Öffnung der Bewertungsdiskussion für alle Interessierten macht aus Archiven echte Institutionen der Demokratie.
List of contents
Andreas Kellerhals-Maeder: VorwortAndreas Pilger: GrusswortMarc Hofer: EinleitungMatthias Buchholz: Überlieferungsbildung und Oral History als Dokumentation gesellschaftlicher Phänomene am Beispiel von SozialhilfeaktenRobert Kretzschmar: Eine archivische Bewertung der Politik und gesellschaftlicher Phänomene? Überlegungen zu möglichen Instrumentarien aus staatlicher und kommunaler SichtPeter K. Weber: Überlieferungsbildung aus kommunalarchivischer PerspektiveGisela Haker: Reflexionen über Bewertungshilfsmittel der DDR aus kurzer DistanzAndré Nietlisbach: Die Bewertung öffentlicher Politiken aus Sicht der politischen PlanungMirta Olgiati, Peter Knoepfel: Plaidoyer pour une politique de la mémoire nationale en SuisseUrs Germann: Die Regierungsrichtlinien des Bundesrats als Bewertungsinstrument - Chancen und Probleme einer PolitikbewertungPrimus Monn: L'évaluation et le Tri au XVème Congrès international des Archives en août 2004.
Summary
Welche Information ist 'würdig', in die Geschichte einzugehen, welche soll das künftige Bild der Vergangenheit prägen, welche nicht? Welche Rolle spielt die Werteorientierung der Archivarinnen und Archivare, wenn sie Unterlagen bewerten? Wer bewertet? Für wen wird bewertet? Nach welchen Kriterien wird bewertet? Es gibt keine einfachen Antworten und keine objektiv richtigen Bewertungsregeln, wohl aber – und immer wieder – Diskussions-, Klärungs- und Verständigungsbedarf.Bewertung ist eine archivische Kernkompetenz, die sich Archivare und Archivarinnen nicht nehmen lassen dürfen, denn Bewertung muss nach fachlichen, nicht nach finanzpolitischen Kriterien erfolgen. Je mehr es zu bewerten gibt beziehungsweise je mehr vernichtet, je weniger überliefert werden soll, desto besser müssen die Bewertungsinstrumente sein. Diese weiterzuentwickeln ist eine permanente Aufgabe der Archivarinnen und Archivare – aber nicht nur von ihnen allein. Der Dialog mit archivexternen Fachleuten ist unabdingbar. Erst eine prinzipielle Öffnung der Bewertungsdiskussion für alle Interessierten macht aus Archiven echte Institutionen der Demokratie.