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Ein Haus in Italien bildet für Viele den Sehnsuchtsort schlechthin: Hier verbinden sich tradierte touristische Bilder von Italien mit soziokulturellen Praxen vom temporären Aufenthalt auf dem Land. Diese idealisierenden Vorstellungen vom 'authentischen Leben im Süden' lassen sich im eigenen Ferienhaus aktiv umsetzen, sind jedoch immer auch der Auseinandersetzung mit der konkreten Lebenswirklichkeit vor Ort unterworfen.
Diese ethnographische Studie steht an der Schnittstelle zwischen Tourismus- und Multilokalitätsforschung: Im Fokus stehen die spezifischen Bedingungen und lebensweltlichen Konstruktionsprozesse sowie die Bedeutungssetzungen und Verortungsstrategien der Akteure zwischen und an mehreren Lebensorten. Das Ferienhaus erweist sich als Konstruktion eines lebensweltlich bedeutsamen Raumes unter den Bedingungen von Multilokalität, in dem das 'Konkrete' und das 'Imaginierte' aktiv verknüpft und gestaltet werden.
About the author
Daniella Seidl, Dr. phil., Studium der Europäischen Ethnologie, Bayerischen Geschichte und Kunstgeschichte in München. Seit 2006 wiss. Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte am Institut für Volkskunde/Europäische Ethnologie an der Universität München. 2009 Promotion. Seit 2007 Sprecherin der Tourismus-Kommission in der dgv. Forschungsschwerpunkte: Multilokalitäts- und Tourismusforschung, Sachkulturforschung.
Report
[Die Arbeit] stellt [..] sowohl durch die umfassende theoretische Auseinandersetzung mit den beiden schon per se interdisziplinären Feldern der Tourismus- und der Multilokalitätsforschung als auch aufgrund der Analyse des dichten empirischen Befundes und der die Argumentation bestens unterstützenden Auswahl an Interviewausschnitten zweifellos eine große Bereicherung dar. - Burkhard Pöttler, in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 2012.