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Rainer Forst entwirft eine kritische Theorie, die unsere politische Wirklichkeit auf ihre Defizite und ihre Potenziale hin zu entschlüsseln vermag. Dazu bedarf es einer Perspektive, die sozialen und politischen Praktiken immanent ist und sie zugleich transzendiert. Forst betrachtet die Gesellschaft insgesamt als »Rechtfertigungsordnung«, die aus Komplexen verschiedener auf Institutionen bezogener Normen und entsprechender Rechtfertigungspraktiken besteht. Eine »Kritik der Rechtfertigungsverhältnisse« hat somit die Aufgabe, Legitimationen in ihrer Geltung und Genese zu analysieren sowie die ungleiche Verteilung von »Rechtfertigungsmacht« zu thematisieren. Vom Begriff der Rechtfertigung als sozialer Grundpraxis ausgehend, entwickelt Forst eine Theorie radikaler Gerechtigkeit, der Menschenrechte und der Demokratie sowie der Macht und der Kritik selbst. Schließlich stellt er die Frage nach dem utopischen Horizont der Gesellschaftskritik.
List of contents
Vorwort
Einleitung: Zur Idee einer Kritik der Rechtfertigungsverhältnisse
Radikale Gerechtigkeit
Zwei Bilder der Gerechtigkeit
Die Rechtfertigung der Menschenrechte und das grundlegende Recht auf Rechtfertigung. Eine reflexive Argumentation
Die normative Ordnung von Gerechtigkeit und Frieden
Rechtfertigung, Anerkennung und Kritik
Der Grund der Kritik. Zum Begriff der Menschenwürde in sozialen Rechtfertigungsordnungen
Das Wichtigste zuerst. Umverteilung, Anerkennung und Rechtfertigung
»Dulden heißt beleidigen.« Toleranz, Anerkennung und Emanzipation
Jenseits der Gerechtigkeit
Die Ungerechtigkeit der Gerechtigkeit. Normative Dialektik nach Ibsen, Cavell und Adorno
Republikanismus der Furcht und der Rettung. Zur Aktualität der politischen Theorie Hannah Arendts
Utopie und Ironie. Zur Normativität der politischen Philosophie des »Nirgendwo«
Nachweise
Literatur
Namenregister
About the author
Dr. Rainer Forst ist Professor am Institut für Politikwissenschaft der Universität Frankfurt/M.
Summary
Rainer Forst entwirft eine kritische Theorie, die unsere politische Wirklichkeit auf ihre Defizite und ihre Potenziale hin zu entschlüsseln vermag. Dazu bedarf es einer Perspektive, die sozialen und politischen Praktiken immanent ist und sie zugleich transzendiert. Forst betrachtet die Gesellschaft insgesamt als »Rechtfertigungsordnung«, die aus Komplexen verschiedener auf Institutionen bezogener Normen und entsprechender Rechtfertigungspraktiken besteht. Eine »Kritik der Rechtfertigungsverhältnisse« hat somit die Aufgabe, Legitimationen in ihrer Geltung und Genese zu analysieren sowie die ungleiche Verteilung von »Rechtfertigungsmacht« zu thematisieren. Vom Begriff der Rechtfertigung als sozialer Grundpraxis ausgehend, entwickelt Forst eine Theorie radikaler Gerechtigkeit, der Menschenrechte und der Demokratie sowie der Macht und der Kritik selbst. Schließlich stellt er die Frage nach dem utopischen Horizont der Gesellschaftskritik.