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John Rawls
Über Sünde, Glaube und Religion - Mit einem Nachwort von Jürgen Habermas
German · Hardback
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Description
John Rawls hat sich in keinem seiner publizierten Werke systematisch mit Fragen der Religion auseinandergesetzt und auch darüber, wie er es persönlich mit dem Glauben hält, stets Diskretion bewahrt. Wenig überraschend also, daß der Autor der Theorie der Gerechtigkeit zeitlebens als "religiös unmusikalisch" galt. Nach Rawls' Tod wurden jedoch zwei Texte entdeckt, die zu einer gründlichen Revision dieses Bildes zwingen: seine "Senior Thesis", 1942 eingereicht an der Philosophischen Fakultät der Universität Princeton, sowie ein kurzer, sehr persönlicher Text aus den neunziger Jahren. Die frühe Arbeit zeigt einen brillanten Studenten mit enormer Kenntnis sowohl der philosophischen als auch der theologischen Tradition, der sich dem klassischen Versuch widmet, religiöse Überzeugungen als nicht verhandelbare Bestandteile einer echten menschlichen Gemeinschaft zu verteidigen. Politik, Ethik und Theologie, so die zentrale These, haben ein gemeinsames Ziel: mit der Sünde - dem Bösen - in der Welt fertig zu werden. Der fast 50 Jahre später entstandene Text, der in Rawls' Computer gefunden wurde, ist von ganz anderer Art. Hier gewährt uns der Vordenker des politischen Liberalismus einen Einblick in seine Biographie und schildert auf eindringliche Weise, wie er als Soldat im Zweiten Weltkrieg den Glauben seiner Jugend verlor - einen Glauben, der ihn sogar zeitweise mit dem Gedanken spielen ließ, Priester zu werden. Rawls war, wie sich jetzt herausstellt, nie Atheist, aber er schließt diese bewegende Selbstauskunft über "seine Religion" mit der Überzeugung, daß der Atheismus zwar katastrophal sei, jedoch nichts, vor dem man sich in politischer Hinsicht fürchten müsse. Religiöse Überzeugungen können nicht strafbar sein. Das gilt nur für Taten.
About the author
John Borden Rawls wurde am 21. Februar 1921 in Baltimore, USA geboren und starb am 24. November 2002 in Lexington. Er schloss die berühmte episkopalischen Privatschule in Kent im Jahr 1939 ab und machte vier Jahre später seinen Bachelor of Arts an der Princeton University. Darauf folgte die Promotion in Philosophie und seine Lehrzeit in Princeton. Von 1952 bis 1953 erhielt er ein Fulbright Stipendium für die Universität Oxford in England. Danach arbeitete er als assistant und associate -Professor an der Cornell-Universität in Ithaca, New York, bevor er ab 1962 dort ordentlicher Professor wurde. Von 1970 bis 1972 war er Präsident der American Association of Political and Social Philosophers. Ab 1979 lehrt er Philosophie an der Harvard Universität in Cambridge.
Joshua Cohen wurde 1980 in New Jersey geboren und hat an der Manhattan School of Music studiert. Er hat mehrere Erzählbände und Romane veröffentlicht, ist der Buchkritiker des Harper's Magazine und schreibt regelmäßig Essays für die New York Times Book Review, die London Review of Books und andere. Für sein literarisches Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen.
Thomas Nagel wurde am 4. Juli 1937 in Belgrad geboren, kam aber bereits 1939 in die Vereinigten Staaten und wuchs in New York auf: 1958 schloss er seine Studien an der Cornell University ab, studierte in Oxford und in Harvard und nahm später Lehrtätigkeiten u. a. in Berkeley und in Princeton auf. Gegenwärtig lehrt er an der New York University School of Law. Für sein Werk wurde er u. a. mit dem Balzan-Preis ausgezeichnet.
Summary
John Rawls hat sich in keinem seiner publizierten Werke systematisch mit Fragen der Religion auseinandergesetzt und auch darüber, wie er es persönlich mit dem Glauben hält, stets Diskretion bewahrt. Wenig überraschend also, daß der Autor der Theorie der Gerechtigkeit zeitlebens als »religiös unmusikalisch« galt. Nach Rawls´ Tod wurden jedoch zwei Texte entdeckt, die zu einer gründlichen Revision dieses Bildes zwingen: seine »Senior Thesis«, 1942 eingereicht an der Philosophischen Fakultät der Universität Princeton, sowie ein kurzer, sehr persönlicher Text aus den neunziger Jahren. Die frühe Arbeit zeigt einen brillanten Studenten mit enormer Kenntnis sowohl der philosophischen als auch der theologischen Tradition, der sich dem klassischen Versuch widmet, religiöse Überzeugungen als nicht verhandelbare Bestandteile einer echten menschlichen Gemeinschaft zu verteidigen. Politik, Ethik und Theologie, so die zentrale These, haben ein gemeinsames Ziel: mit der Sünde – dem Bösen – in der Welt fertig zu werden. Der fast 50 Jahre später entstandene Text, der in Rawls´ Computer gefunden wurde, ist von ganz anderer Art. Hier gewährt uns der Vordenker des politischen Liberalismus einen Einblick in seine Biographie und schildert auf eindringliche Weise, wie er als Soldat im Zweiten Weltkrieg den Glauben seiner Jugend verlor – einen Glauben, der ihn sogar zeitweise mit dem Gedanken spielen ließ, Priester zu werden. Rawls war, wie sich jetzt herausstellt, nie Atheist, aber er schließt diese bewegende Selbstauskunft über »seine Religion« mit der Überzeugung, daß der Atheismus zwar katastrophal sei, jedoch nichts, vor dem man sich in politischer Hinsicht fürchten müsse. Religiöse Überzeugungen können nicht strafbar sein. Das gilt nur für Taten.
Additional text
»Will man den intellektuell spannenden Weg verstehen, wie die Einschränkungen der Liberalität durch Gerechtigkeit als Fairness zum Zerfall der Gesellschaft führen kann, welche Wirkung die Säkularisierung religiöser Vorstellungen als politische Theorie entfaltet, wohin der Wunsch einer innerweltlichen Erlösung führt, dann darf man sich dieser vorbildlichen Edition anvertrauen.«
Report
»Eine kleine Sensation - nicht nur für Rawlsianer, die die Entwicklung des Rawls'schen Denkgebäudes verfolgen, sondern für all diejenigen, die sich für die Begründung einer weltlichen Gesellschaft interessieren, die das friedliche Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichen religiösen Überzeugungen ermöglicht.« Marius Meller Deutschlandfunk Kultur 20101102
Product details
Authors | John Rawls |
Assisted by | Jürgen Habermas (Afterword), Sebastian Schwark (Translation) |
Publisher | Suhrkamp |
Original title | A Brief Inquiry into the Meaning of Sin and Faith. With "On my Religion" |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 07.10.2010 |
EAN | 9783518585450 |
ISBN | 978-3-518-58545-0 |
No. of pages | 300 |
Dimensions | 128 mm x 204 mm x 30 mm |
Weight | 473 g |
Subjects |
Humanities, art, music
> Philosophy
> 20th and 21st centuries
Ethik, Religionsphilosophie, Religion, Glaube, Kosmologie, Sünde, Politische Theorie, Philosophische Theologie, auseinandersetzen, Westliche Philosophie: nach 1800 |
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