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Rußland heute ist ein Land der Extreme: bitterste Armut in den abgehängten Provinzen, schamlos ausgestellter Reichtum in der Megametropole Moskau. Ein Land, in dem die Wut brodelt und junge Leute revolutionär gestimmt sind. Sie sympathisieren mit den Zarenattentätern, befassen sich mit Bombenbau oder übersetzen Slavoj Zizek. Nikita, Anfang Zwanzig, ist einer von ihnen: ein Petersburger Student, der zu Ohnmachtsanfällen neigt und mit Jasja zusammen war, bevor sie einem Geschäftsmann in die Schweiz folgte. Ihren Verlust kann er nicht verwinden. Seit sie fort ist, hält es ihn nirgends mehr. Er fährt kreuz und quer durchs Land und gewinnt mit seinem Lächeln das Vertrauen wildfremder Menschen, die ihm in der Eisenbahn ihr Leben erzählen - Geschichten, die ihn aufwühlen und schließlich zum Handeln zwingen.
Das Buch, das zur Zeit in sechs Sprachen übersetzt wird, ist eine kurzweilige, grellbunte Enzyklopädie des Lebens im heutigen Rußland. Ein Land, in dem Transvestiten orthodoxe Priester werden und ein Rentnerkreuzzug zum Roten Platz zieht. Nikita, ein kleiner Bruder der Helden Dostojewskis, ist eine der liebenswertesten Gestalten, die die junge russische Literatur hervorgebracht hat.
About the author
Natalja Kljutscharjowa, 1981 in Perm geboren, studierte in Jaroslawl und arbeitet heute als Redakteurin der Moskauer Zeitschrift Pervoe sentjabrja (Erster September). Seit 2002 veröffentlicht sie Lyrik und Prosa und erhielt 2008 den Juri-Kasakow-Preis. Sie lebt in Abramzewo bei Moskau.
Ganna-Maria Braungardt,
geboren 1956 in Crimmitschau, Studium in Woronesh, übersetzt seit 1991 aus dem Russischen, u. a. Werke von Ljudmila Ulitzkaja, Boris Akunin und Polina Daschkowa.
Summary
Rußland heute ist ein Land der Extreme: bitterste Armut in den abgehängten Provinzen, schamlos ausgestellter Reichtum in der Megametropole Moskau. Ein Land, in dem die Wut brodelt und junge Leute revolutionär gestimmt sind. Sie sympathisieren mit den Zarenattentätern, befassen sich mit Bombenbau oder übersetzen Slavoj Žižek. Nikita, Anfang Zwanzig, ist einer von ihnen: ein Petersburger Student, der zu Ohnmachtsanfällen neigt und mit Jasja zusammen war, bevor sie einem Geschäftsmann in die Schweiz folgte. Ihren Verlust kann er nicht verwinden. Seit sie fort ist, hält es ihn nirgends mehr. Er fährt kreuz und quer durchs Land und gewinnt mit seinem Lächeln das Vertrauen wildfremder Menschen, die ihm in der Eisenbahn ihr Leben erzählen – Geschichten, die ihn aufwühlen und schließlich zum Handeln zwingen.
Das Buch, das zur Zeit in sechs Sprachen übersetzt wird, ist eine kurzweilige, grellbunte Enzyklopädie des Lebens im heutigen Rußland. Ein Land, in dem Transvestiten orthodoxe Priester werden und ein Rentnerkreuzzug zum Roten Platz zieht. Nikita, ein kleiner Bruder der Helden Dostojewskis, ist eine der liebenswertesten Gestalten, die die junge russische Literatur hervorgebracht hat.
Additional text
»Ein wenig erinnern diese Irrfahrten an Jerofejews Zugroman Moskau-Petuschki, auch wenn die 1981 geborene Kljutscharjowa nicht in derselben subversiv-poetischen Klasse fährt wie ihr prominenter Kollege. Ein großer Spaß ist dieses Buch dennoch, denn die Frauen, Männer und Kinder, die Nikita im offenen Abteilwagen trifft, sind allesamt vom Unglück betroffen.«
Report
»Ein wenig erinnern diese Irrfahrten an Jerofejews Zugroman Moskau-Petuschki, auch wenn die 1981 geborene Kljutscharjowa nicht in derselben subversiv-poetischen Klasse fährt wie ihr prominenter Kollege. Ein großer Spaß ist dieses Buch dennoch, denn die Frauen, Männer und Kinder, die Nikita im offenen Abteilwagen trifft, sind allesamt vom Unglück betroffen.« Berliner Zeitung 20100914