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Von denjenigen Ehrenmordfällen, die sich bisher in Deutschland zugetragen haben, zählt dieser zu den spektakulärsten weil das Opfer überlebte, wenn auch nur knapp: Die Türkin Aylin Korkmaz, Anfang 30, Mutter dreier Kinder, wird an ihrer Arbeitsstelle nahe Baden-Baden von ihrem Exmann mit 26 Messerstichen in Gesicht und Körper niedergestreckt. Sie verliert so viel Blut, dass die Ärzte es für ein Wunder halten, als sie aus dem Koma erwacht. Allein ihr Gesicht muss mit 250 Stichen genäht werden. Physisch wie psychisch für immer gezeichnet, gibt Aylin Korkmaz trotzdem nicht auf: Couragiert und unterstützt von »Terres des Femmes« wendet sie sich offensiv an die Öffentlichkeit. Aylin Korkmaz will den Opfern, die nicht mehr sprechen können, eine Stimme geben und zwangsverheiratete Frauen ermutigen, einen Ausweg aus ihrer Situation zu finden. Dieses Buch gibt erschreckende Einblicke in eine Parallelwelt mitten in unserer Gesellschaft.
About the author
Aylin Korkmaz, geb. 1972 in Adana, Türkei, wurde mit 17 Jahren von ihrer Familie in eine frühe Ehe mit einem Kurden gedrängt. Nach der Hochzeit kam sie zusammen mit dem Ehemann nach Deutschland und bekam drei Kinder. 2003 ließ sie sich von ihrem Mann scheiden. 2007 ging ihr Exmann mit einem Messer auf sie los und entstellte ihr Gesicht und ihren Oberkörper. Sie überlebte den Mordanschlag nur knapp und ging im Anschluss mit ihrem Schicksal offensiv an die Öffentlichkeit. Ihr Exmann ist im August 2008 wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit schwerer Körperverletzung zu einer Haftstrafe von 13 Jahren verurteilt worden.