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Schnitzlers immer wieder gerühmte psychologische Tiefe zeigt sich insbesondere an seinen Frauengeschichten, deren Modernität noch heute erstaunt. Durch die psychologische Konstruktion seiner Frauengestalten und den analytischen Blick auf die Zwänge des sozialen Milieus gelingen Schnitzler unvergleichliche physiognomische Charakterbilder. Krankheit wird ihm zur Metapher für den gesellschaftlichen Verfall der Jahrhundertwende; die traditionellen Geschlechterverhältnisse lassen keinen Raum für Emanzipation oder weibliche Selbstverwirklichung. Schnitzler zeigt seine Protagonisten in einem, wie er es selbst formuliert, »Grenzzustand, einem Kampf«, in dem sie notwendig unterliegen müssen.
Im vorliegenden Band sind folgende Erzählungen enthalten:
Die Braut (1891); Komödiantinnen (1893); Die Toten schweigen (1897); Die Fremde (1902); Die griechische Tänzerin (1902); Die Hirtenflöte (1909); Das Tagebuch der Redengenda (1909); Der Mörder (1910); Frau Beate und ihr Sohn (1912); Die Frau des Richters (1924)
About the author
Arthur Schnitzler, geb. 15.5.1862 in Wien, versuchte bereits als Neunzehnjähriger seine ersten Dramen zu schreiben. Nach dem Studium der Medizin war er Assistenzarzt an der Allgemeinen Poliklinik und dann praktischer Arzt in Wien, bis er sich mehr und mehr seinen literarischen Arbeiten widmete. 1886 erscheinen die ersten Veröffentlichungen in Zeitungen, 1895 das erste Buch. Bei Arthur Schnitzler bildet stets der einzelne Mensch den Mittelpunkt seiner durchweg im Wien der Jahrhundertwende angesiedelten Stoffe. Er starb am 21.10.1931 als einer der bedeutendsten österreichischen Erzähler und Dramatiker der Gegenwart in Wien.
Hansgeorg Schmidt-Bergmann studierte in Marburg und Frankfurt Germanistik, Politik und Philosophie. 1983 Promotion in Marburg. 1991 Privatdozent an der Universität Karlsruhe. 1998 Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Karlsruhe. Seit 1993 ist der Autor Vorsitzender der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe und Leiter des Museums für Literatur am Oberrhein; u. a. Herausgeber der Literaturzeitschrift allmende.
Summary
Schnitzlers immer wieder gerühmte psychologische Tiefe zeigt sich insbesondere an seinen
Frauengeschichten
, deren Modernität noch heute erstaunt. Durch die psychologische Konstruktion seiner Frauengestalten und den analytischen Blick auf die Zwänge des sozialen Milieus gelingen Schnitzler unvergleichliche physiognomische Charakterbilder. Krankheit wird ihm zur Metapher für den gesellschaftlichen Verfall der Jahrhundertwende; die traditionellen Geschlechterverhältnisse lassen keinen Raum für Emanzipation oder weibliche Selbstverwirklichung. Schnitzler zeigt seine Protagonisten in einem, wie er es selbst formuliert, »Grenzzustand, einem Kampf«, in dem sie notwendig unterliegen müssen.
Im vorliegenden Band sind folgende Erzählungen enthalten:
Die Braut
(1891);
Komödiantinnen
(1893);
Die Toten schweigen
(1897);
Die Fremde
(1902);
Die griechische Tänzerin
(1902);
Die Hirtenflöte
(1909);
Das Tagebuch der Redengenda
(1909);
Der Mörder
(1910);
Frau Beate und ihr Sohn
(1912);
Die Frau des Richters
(1924)