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17 Bde.: Die Geschichte der Empfindlichkeit: Homosexualität und Literatur. Bd.2 - Polemiken

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Auch im 2. Teil von 'Homosexualität und Literatur' fragt Fichte nach der ethischen Verantwortung im poetischen Schreiben und nach dem Zusammenhang von erotischer und literarischer Entwicklung.
Kann nicht die Was auch als erster großer Liebesroman der Weltliteratur, als Liebesgeschichte zwischen Patroklos und Achilleus gelesen werden? Hat Luther in seiner gewaltigen Bibelübersetzung nicht auch mit der bigotten Sprache angeblicher Nächstenliebe das Fundament für Rassenpogrome gelegt? Erkennt man in Platen nicht auch den ersten Dichter, der die normalen Empfindungen eines Homosexuellen zur Sprache brachte? Und dominiert in Genets Werk nicht auch die Bewunderung für Hitler, die Apologie des KZ?
Die analytische Präzision Fichtes ist in diesen späten Essays (1982 bis 1985) noch gesteigert, die polemische Schärfe im Urteil bleibt dieselbe. In diesem Band kann man auch die wichtige Begegnung mit Hans Henny Jahnn nachlesen, den Fichte als 14jähriger traf und dem er mit »Herrn Pozzi« im 'Versuch über die Pubertät' ein - gewiß strittiges -Denkmal setzte. Gerade dieser Essay ist mehr als nur literarische Analyse. Fichte dokumentiert seine Erlebnisse mit dem orgelbauenden Literaten in narrativer Form; fast könnte man 'Chatterton und Chatterton' als poetisches Verbindungsstück ansehen zwischen dem 'Versuch über die Pubertät' und dem 'Kleinen Hauptbahnhof'. Erzählt wird die Initiation in die Welt der Literatur. Wenn Fichte an Jahnns Chatterton-Analyse die »Mischung aus Entlarvung und Komplizität, Journaille und Poesie« entdeckt, so mag dies auch ein Stück Selbstbeschreibung gewesen sein.
Fichtes Essays liegen hiermit erstmals vollständig vor.

List of contents

Die Sprache der Liebe. Polemische Anmerkungen zu Querelle de Brest. von Jean Genet. Wortwurst und Strichmännchen. Polemik zu Sartres Essai über Genet. Ist die Luther-Bibel jugendgefährdend? Eine Predigt. Ein Neuer Martial. Anmerkungen zum Werk Arnfried Astels. Männerlust-Frauenlob. Anmerkungen zur Sapphorezeption und zum. Orgasmusproblem. Chatterton und Chatterton. Anmerkungen zu Hans Henny Jahnn und Ernst. Petzoldt. Patroklos und Achilleus. Anmerkungen zur Ilias. I can't get no satisfaction. Zur Geschichte der Empfindungen des. Grafen August von Platen-Hallermünde. Charles d'Orleans versus Charles of Orleans. Die Dicke Margot. Anmerkungen zur Bisexualität bei Francois Villon. Der Autor und sein Double. Anmerkungen zu Jean Genet. Rosen für den Staatsanwalt. Genets Veröffentlichung in der Bundes-. republik

About the author

Hubert Fichte, geboren 1935 in Perleberg im Bezirk Schwerin, arbeitete in Hamburg als Schauspieler, bevor er ein landwirtschaftliches Studium aufnahm. Seit 1963 lebte er als freier Schriftsteller in Hamburg und wurde u.a. mit dem Hermann-Hesse-Preis und dem Fontane-Preis ausgezeichnet. Er starb 1986.

Summary

Auch im 2. Teil von ›Homosexualität und Literatur‹ fragt Fichte nach der ethischen Verantwortung im poetischen Schreiben und nach dem Zusammenhang von erotischer und literarischer Entwicklung.


Kann nicht die Was auch als erster großer Liebesroman der Weltliteratur, als Liebesgeschichte zwischen Patroklos und Achilleus gelesen werden? Hat Luther in seiner gewaltigen Bibelübersetzung nicht auch mit der bigotten Sprache angeblicher Nächstenliebe das Fundament für Rassenpogrome gelegt? Erkennt man in Platen nicht auch den ersten Dichter, der die normalen Empfindungen eines Homosexuellen zur Sprache brachte? Und dominiert in Genets Werk nicht auch die Bewunderung für Hitler, die Apologie des KZ?


Die analytische Präzision Fichtes ist in diesen späten Essays (1982 bis 1985) noch gesteigert, die polemische Schärfe im Urteil bleibt dieselbe. In diesem Band kann man auch die wichtige Begegnung mit Hans Henny Jahnn nachlesen, den Fichte als 14jähriger traf und dem er mit »Herrn Pozzi« im ›Versuch über die Pubertät‹ ein - gewiß strittiges -Denkmal setzte. Gerade dieser Essay ist mehr als nur literarische Analyse. Fichte dokumentiert seine Erlebnisse mit dem orgelbauenden Literaten in narrativer Form; fast könnte man ›Chatterton und Chatterton‹ als poetisches Verbindungsstück ansehen zwischen dem ›Versuch über die Pubertät‹ und dem ›Kleinen Hauptbahnhof‹. Erzählt wird die Initiation in die Welt der Literatur. Wenn Fichte an Jahnns Chatterton-Analyse die »Mischung aus Entlarvung und Komplizität, Journaille und Poesie« entdeckt, so mag dies auch ein Stück Selbstbeschreibung gewesen sein.


Fichtes Essays liegen hiermit erstmals vollständig vor.

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