Sold out

Das Gesamtwerk - Die Gesänge des Maldoror / Dichtungen (Poésies) / Briefe. Mit e. Nachw. v. Re Soupault

German · Hardback

Description

Read more

Den höchsten Ruhmesanspruch - so André Gide - hat sich die Surrealistengruppe mit der Entdeckung und Verkündigung der «literarischen und ultraliterarischen Bedeutung des erstaunlichen Lautréamont» erworben. Dies ist wesentlich einem der Gründerväter des Surrealismus, Philippe Soupault, zu verdanken. Seine Frau Ré Soupault legte 1954 (dann 1963 bei Rowohlt) die erste deutsche Übersetzung vor. Sie darf als die klassische Übertragung eines mittlerweile der Literaturgeschichte angehörenden Autors gelten. Ergänzt um neu aufgefundene Texte und neu durchgesehen von Ré Soupault, wird sie wieder zugänglich gemacht.
«Meine Dichtkunst wird darin bestehen, den Menschen, dieses Raubtier, mit allen Mitteln anzugreifen und mit ihm den Schöpfer, der ihn nicht hätte erzeugen sollen.» Dieser radikale Anspruch führte zu der infernalischen Bilderwelt in den «Gesängen des Maldoror», die alle literarischen Konventionen des 19. Jahrhunderts sprengten. Maldoror (wörtlich: der 'Vergolder des Bösen' oder die 'Morgenröte des Bösen') ist eine mythische Figur. Ein Ich, das sich in den vielfältigsten animalischen Gestalten und Masken verbirgt. Die Verkörperung des absolut Bösen. Gegenprinzip des Schöpfers, der vor sein eigenes Tribunal gezerrt wird, der seine Ideale der Reinheit und des Lichts nach neunzehnhundert Jahren Christentum besudelt hat. In einer Flut von archaischen, aggressiven Bildern entlädt sich in den sechs Gesängen der Haß auf den selbstherrlichen, die Erde verwüstenden Menschen.
Die Gesänge des Maldoror wurden erstmals 1869 gedruckt und erschienen postum 1874 unter dem berühmt gewordenen Pseudonym 'Comte de Lautréamont'. Ihr Autor, Isidore Ducasse, setzte 1870 unter seinem Namen die Poésies dagegen, das Vorwort zu geplanten Gesängen des Guten, die wegen seines Todes im November 1870 nicht zur Ausführung gelangten. Zahlreiche Maximen und Aphorismen von Pascal, La Rochefoucauld u.a. «verbesserte» bzw. plagiierte er ausdrücklich. Die Literaturgeschichte stand vor dem Rätsel dieser Umkehrung. Beide, Gesänge des Maldoror und Poésies, bilden ein Ganzes, eine Dialektik von Schatten und Licht: der Widerspruch dieses «Schleusenmeisters der Literatur von morgen» (Gide), der die Surrealisten begeisterte.

About the author

Ré Soupault (1901-1996) studierte von 1921-1925 am Bauhaus in Weimar. Sie war Fotografin, Modemacherin, Übersetzerin, Essayistin, Journalistin und gilt als eine der wichtigsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts.

Product details

Authors Lautréamont, Comte de Lautréamont, Isidor L. Lautréamont
Assisted by Ré Soupault (Translation)
Publisher Rowohlt, Hamburg
 
Languages German
Product format Hardback
Released 01.01.1988
 
EAN 9783498038366
ISBN 978-3-498-03836-6
No. of pages 384
Dimensions 125 mm x 205 mm x 33 mm
Weight 462 g
Subject Fiction > Narrative literature > Main work before 1945

Customer reviews

No reviews have been written for this item yet. Write the first review and be helpful to other users when they decide on a purchase.

Write a review

Thumbs up or thumbs down? Write your own review.

For messages to CeDe.ch please use the contact form.

The input fields marked * are obligatory

By submitting this form you agree to our data privacy statement.