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Der baurechtliche Bestandsschutz gehört seit vielen Jahrzehnten zu den 'klassischen' Themen im Öffentlichen Recht. Auch nach Aufgabe des 'verfassungsunmittelbaren Bestandsschutzes' rückte er keinesfalls aus dem Blickfeld der Gerichte und Literaturstimmen.
Das Thema Bestandsschutz bleibt weiterhin aktuell und wirft neue Fragen auf: Welche einfach-gesetzlichen Normen regeln den passiven Bestandsschutz? Kann oder muss hier sogar - unter Durchbrechung der neuen Eigentumsdogmatik - auf Art. 14 Abs. 1 GG zurückgegriffen werden? In einer Zeit sich schnell wandelnder menschlicher Bedürfnisse und damit einhergehender Firmenübernahmen, -neugründungen oder -erweiterungen gewinnt auch die Frage nach dem Bestandsschutz der Nutzung zusehends an Bedeutung: Kann an eine aufgegebene Nutzung wieder angeknüpft werden, obwohl diese nun geltendem Recht widerspricht? Steht eine zwischenzeitliche Nutzungsänderung einer Rückkehr zur alten Nutzung entgegen?
Eine bestehende Baugenehmigung macht derartige Fragestellungen nicht entbehrlich - im Gegenteil: Wie wirkt sich eine Nutzungsänderung oder Nutzungsaufgabe auf die bestehende Baugenehmigung aus? Deckt sie eine aufgegebene Nutzung und wenn ja, wie lange? Unter welchen Voraussetzungen erlischt sie? Dabei besteht ein nicht zu unterschätzendes (wirtschaftliches) Interesse, an bestandsgeschützte Rechte anknüpfen zu können.
Der Verfasser beantwortet die aufgeworfenen Fragen und stellt den baurechtlichen Schutz von Substanz und Nutzung sowie deren Verbindung zueinander in den Mittelpunkt seiner Überlegungen. Neben den Wurzeln und Grundlagen werden die Voraussetzungen des aktiven und des passiven Bestandsschutzes sowie deren Grenzen ausführlich dargestellt. Eine klare Gliederung und 16 Fallbeispiele aus der neueren Rechtsprechung dienen nicht nur dem besseren Verständnis, sondern ermöglichen zugleich ein gezieltes Nachschlagen.