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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Methodologie und Methoden, Note: 1, Justus-Liebig-Universität Gießen (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Empirie II: Qualitative Methoden, 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Dies ist eine Hausarbeit aus dem Hauptstudium Soziologie. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt darin, die die Arbeitsmethoden der Konversationsanalyse am Bespiel einer Falluntersuchung aufzuzeigen.
Die Konversationsanalyse als Teilgebiet der Ethnomethodologie untersucht "natürliche" Gesprächsvorgänge. Es handelt sich demnach nicht um einen Empirischen Ansatz, der nicht künstlich geschaffene Situationen im Labor untersucht, sondern seinen Blick darauf richtet wie im Alltag soziale Wirklichkeit konstruiert wird. Diese Ausrichtung auf Alltagshandlungen wird in der Einleitung zunächst ganz allgemein dargestellt. Es wird gezeigt, dass viele alltägliche Handlungen die gesellschaftliche Wirklichkeit formen und dass diese nichts Statisches ist, sondern immer wieder neu hergestellt wird.
Bevor die Analyse des Gespräches erfolgen müssen zunächst Gespräche aufgezeichnet und mithilfe eines Transkriptionssystems, z.B. dem gesprächsanalytischen Transkriptionssystem (GAT) in schriftliche Form gebracht werden.
Die analytischen Elemente der Konversationsanalyse werden im weiteren Verlauf der Arbeit anhand eines Beispiels aus der ersten Staffel der Fernsehshow "Big Brother" erläutert. Um sich einen groben Überblick zu verschaffen, wird eine Paraphrasierung und Handlungsbeschreibung vorgenommen. Im zweiten Schritt kann eine Aussage auf Veränderungen in der Formulierungsdynamik in Bezug auf die vorhergehende und kommende Aussage analysiert werden. Dies wird durch die Analyse des Timings von Rederecht und Schweigepausen noch verfeinert.
In der Kontextanalyse werden das Vorwissen und die unausgesprochenen Annahmen untersucht, die im Laufe des Gespräches vorgenommen werden. Manche Äußerungen werden auch durch die Bezüge innerhalb eines Gespräches besonders gewichtig. Genauso Kontextabhängig werden auch die Folgeerwartungen und Konsequenzhandlungen ermittelt, denn grade diese zeigen auf, wie die Gesprächsteilnehmer ihre Wirklichkeit definieren. Letztlich wird noch auf die Analyse von Sequenzmustern und Makroprozessen eingegangen und ihre Bedeutung für die Konversationsanalyse erläutert.
Zuletzt werden die wichtigsten Punkte zusammenfassend dargestellt und ein Ausblick gegeben wie die Analyse anhand weiterer Fallbeispiele weitergeführt werden könnte.