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Der vorliegende Tagungsband behandelt die weit reichenden und intensiven Kontroversen, die gegenwärtig über - gesellschaftsrechtlich-ökonomisch wichtige Teile berührende - Grundfragen der staatlichen Wirtschaftsverfassung geführt werden. Dabei geht es auch darum, den Stellenwert staatlicher Regulierungen neu zu bestimmen. Rechtlich geht es um - weitere - Reformen des Gesellschaftsrechts, Fortschreibung der Regeln der "Corporate Governance" und auch um neue Interpretationen einschlägiger verfassungsrechtlicher Normen. Organisatorisch sind Wirtschaftsaufsicht durch die Behörden und die Einrichtung bzw. Fortentwicklung von Compliance-Abteilungen in den Unternehmungen das Arbeitsfeld.
List of contents
Einführung
Andreas Cahn, Corporate Governance und Strafrecht - einleitende Gedanken aus der Sicht eines Gesellschaftsrechtlers; Klaus Volk, Wie kam es dazu, was wollen wir?; Ulrich Hermann, Aspekte eines Unternehmers; Petra Roth,
Wirtschaftsstrafrecht im Spannungsfeld der kommunalen Beteiligungen; Klaus Lüderssen, Soziale Marktwirtschaft, Finanzmarktkrise und Wirtschaftsstrafrecht.
Wirtschaftsstrafrecht und Wirtschaftskriminalität
Winfried Hassemer, Die Basis des Wirtschaftsstrafrechts; Rainer Hamm, Begrenzung des Wirtschaftsstrafrechts durch die Grundsätze der ultima ratio, der Bestimmtheit der Tatbestände, des Schuldgrundsatzes, der Akzessorietät und der Subsidiarität; Cornelius Prittwitz, Begrenzung des Wirtschaftsstrafrechts durch die Rechtsgutlehre, sowie die Grundsätze der ultima ratio, der Bestimmtheit der Tatbestände, des Schuldgrundsatzes, der Akzessorietät und der Subsidiarität; Hendrik Schneider, Wirtschaftskriminalität, Wirtschaftsstrafrecht und Wirtschaftskriminologie - Über die Erstarrung der deutschen Kriminologie zwischen atypischem Moralunternehmertum und Bedarfswissenschaft; Cornelius Nestler,
Ökonomische Folgen verfehlter Kriminalisierung; Reinhard H. Schmidt, Bemerkungen zur Rolle des Strafrechts aus finanzökonomischer Sicht; Franz Salditt, Das Unternehmensinteresse zwischen Recht, Ökonomie und Ethik.
Zwischenbilanz
Wolfgang Clement, Wirtschaftspolitischer Kommentar.
Alternativen zum Wirtschaftsstrafrecht
Dirk Uwer, Verwaltungsrechtliche Alternativen zum Wirtschaftsstrafrecht; Ingo Pies, Korruptionsprävention: Wie aktiviert man die Selbstheilungskräfte des Marktes?; Wolf Schiller, Selbstregulierungskompetenz versus justizielle Auslegungskompetenz; Martin Böse, Der Preis: Zu breite, intensive und schlecht überprüfbare Kontrolle? Das Strafrecht die liberalere Lösung?; Thomas C. Knierim, Kosten und Nutzen des Wirtschaftsstrafrechts.
Ausblick
Klaus-Peter Müller, Zwischen Wettbewerb und Ethik - Die deutsche Corporate Governance.
Diskussionsbericht
Cornelius Trendelenburg, Kriminalpolitische Optionen.
Folgerungen
Klaus Lüderssen, Regulierung, Selbstregulierung und Wirtschaftsstrafrecht. Versuch einer interdisziplinären Systematisierung.
About the author
Eberhard Kempf, Rechtsanwalt, ist seit 1990 Mitglied, von 1996 bis 2005 Vorsitzender des Strafrechtsausschusses des Deutschen AnwaltVereins und ständiger Gast des Strafrechtsausschusses der Bundesrechtsanwaltskammer. Er ist mehrfach als Sachverständiger durch den Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages gehört worden. Kempf war aktiv an der Gründung des Barreau Pénal International/International Criminal Bar beteiligt, einer Vereinigung der Rechtsanwälte am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Es war von 2003 bis 2005 Vizepräsident und von 2005 bis 2007 Präsident des ICB.
Klaus Lüderssen, geb. 1932, ist emeritierter Professor für Strafrecht, Strafprozeßrecht, Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie. Er ist Mitglied der Wissenschaftlichen Gesellschaft der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt.
Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Volk ist Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht, Wirtschaftsstrafrecht und Strafprozessrecht an und Sprecher des Instituts für die gesamten Strafrechtswissenschaften, Rechtsphilosophie und Rechtsinformatik der Juristischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München.