Read more
Dieser Band komplettiert die Edition des Turm-Komplexes, deren erster Teil 1990 vorgelegt wurde. Er bietet die abschließenden Texte der für Hofmannsthals Spätzeit zentralen Theaterschöpfung: die 1925 für die erste Buchausgabe umgestaltete Fassung mit dem Kinderkönig-Schluß, die in den Jahren 1926/27 geschaffene neue Version mit zwei völlig umgeformten Schlußakten sowie Varianten, die der Dichter für die Münchner Uraufführung am 4. Februar 1928 entworfen hat. Im Turm manifestiert sich Hofmannsthals Auseinandersetzung mit den Gewalten seiner Zeit. Die sich verändernden Gestaltungsintentionen führen zu einer wachsenden Durchdringung des von Calderón übernommenen, jedoch völlig verwandelten Stoffs mit zeitgeschichtlicher Wirklichkeit und aktuell politischen Bezügen. Endpunkt dieser Entwicklung ist die 1927 abgeschlossene Fassung, die auf magische, mythische und utopische Elemente ganz verzichtet und sich radikal und illusionslos an die brutalen Realitäten hält; sie spiegelt die politischen und sozialen Umwälzungen nach dem Ersten Weltkrieg wider und scheint zugleich fast prophetisch künftige Entwicklungen bis hin zur Barbarei des Faschismus vorwegzunehmen.
About the author
Hugo von Hofmannsthal, geb. 1874 in Wien, gestorben 1929 in Rodaun gestorben, studierte Jura und romanische Philologie. Ab 1906 arbeitete er häufig mit Richard Strauss zusammen und schrieb Libretti für einige Opern (Elektra, Der Rosenkavalier u.a.). Berühmt wurde er auch durch sein modernes Mysterienspiel 'Jedermann'.
Summary
Dieser Band komplettiert die Edition des Turm-Komplexes, deren erster Teil 1990 vorgelegt wurde. Er bietet die abschließenden Texte der für Hofmannsthals Spätzeit zentralen Theaterschöpfung: die 1925 für die erste Buchausgabe umgestaltete Fassung mit dem Kinderkönig-Schluß, die in den Jahren 1926/27 geschaffene neue Version mit zwei völlig umgeformten Schlußakten sowie Varianten, die der Dichter für die Münchner Uraufführung am 4. Februar 1928 entworfen hat. Im Turm manifestiert sich Hofmannsthals Auseinandersetzung mit den Gewalten seiner Zeit. Die sich verändernden Gestaltungsintentionen führen zu einer wachsenden Durchdringung des von Calderón übernommenen, jedoch völlig verwandelten Stoffs mit zeitgeschichtlicher Wirklichkeit und aktuell politischen Bezügen. Endpunkt dieser Entwicklung ist die 1927 abgeschlossene Fassung, die auf magische, mythische und utopische Elemente ganz verzichtet und sich radikal und illusionslos an die brutalen Realitäten hält; sie spiegelt die politischen und sozialen Umwälzungen nach dem Ersten Weltkrieg wider und scheint zugleich fast prophetisch künftige Entwicklungen bis hin zur Barbarei des Faschismus vorwegzunehmen.