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Bergbild und Geistige Landesverteidigung - Die visuelle Inszenierung der Alpen im massenmedialen Ensemble der modernen Schweiz

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Die Jahre von 1900 bis 1938 waren geprägt von Industrialisierung und Urbanisierung, von der Durchsetzung eines neuen massenmedialen Ensembles und dem Aufstieg eines naturalisierten Nationalismus. In dieser Zeit hat sich ein spezifisch schweizerisches Seinsverständnis ausgebildet, das mit der Geistigen Landesverteidigung als schützenswert erklärt wurde. Das Buch beleuchtet vor diesem Hintergrund den nationalen Bildhaushalt der modernen Schweiz: Nach 1900 erfolgte der erste pictorial turn des 20. Jahrhunderts, ein Visualisierungsschub, der durch Medientechniken wie Autotypie, Kinematografie und Rotationsdruckverfahren möglich wurde und in eine eigentliche Bildkonjunktur überging. Diese Entwicklung prägte den Umgang mit Bildern massgeblich. Besonders relevant waren die Umbrüche in den Sehgewohnheiten, die von der Urbanisierung sowie von der visuellen Unfassbarkeit der 'leeren Schlachtfelder' im Ersten Weltkrieg herrührten. Gerade am Bergbild lässt sich zeigen, dass in dieser Zeit einerseits Bild- und Textdiskurse in ein neues Verhältnis gebracht, andererseits althergebrachte Fotografien des bürgerlichen Alpinismus an einen fortschrittseuphorischen Patriotismus gekoppelt wurden und dadurch das Selbstbild der Schweiz als Gotthardstaat mitformten. Die Ordnung visueller Diskurse mit ihren spezifischen Textbezügen wird an zahlreichen Beispielen von bisher nicht untersuchten filmischen und fotografischen Quellen sowie an Presseerzeugnissen systematisch dargestellt.

List of contents

1. Die Alpen im Kopf1.1 Spannungsgeladene Moderne und die Geschichte der Geistigen Landesverteidigung1.2 Terra incognita. Die Bildquellen der modernen Schweiz1.3 Berglandschaft im Fokus. Zugänge zu Medien und Bildern1.4 Der Unterschungszeitraum. Vom frühen Bergfilm zur Geistigen Landesverteidigung2 Wandlungen des Schweizer Bildhaushalts in der massenmedialen Sattelzeit2.1 Bilderkonjunktur während des 'Booms nationaler Manifestationen'2.2 Der erste pictorial turn des 20. Jahrhundert3 Das Bergbild im massenmedialen Ensembl3.1 Die Illustrierten als Schlüsselmedium des massenmedialen Ensembles3.2 Neue Perspektiven durch Urbanisierung und Krieg3.3 Ein neues Alpenbild durch Aviaktik und Kartografie3.4 Visuelle Zeichen in den Bergbildern der Massenmedien3.5 Die Einstellungen bei Bergbildern3.6 Die Perspektiven bei Bergbildern3.7 Eine Typologie des Bergbilds3.8 Der kinematografische Apparat in den Alpen3.9 Narrative in Filmen und Illustrierten4 Die Wende zum alpinistischen und nationalistischen Narrativ (1917-1922)4.1 Das Alpinismusnarrativ im ersten Schweizer Bergspielfilm, dem Bergführer (1917)4.2 Medienbeobachtung I: Die nationale Besinnung4.3 Das (nationale) Zusichkommen der Presselandschaft4.4 Die fotografischen Porträts einer nationalen Typologie4.5 Nationale Männlichkeitsrituale im Bild4.6 Visuelle Manifestation kultureller Konventionen im Kampf um die Berge (1921)4.7 Die Alpen als nationale Heterotopie in Das Kreuz am Matterhorn (1922)5 Die Jahre des Massentourismus und des Patriotismus (1923-1928)5.1 Der Kinematograf als Alpinist in den Illustrierten5.2 Die Figur des Fremden als Störfaktor in Der Ruf der Berge (1923)5.3 Das literarische Bergbild in den Illustrierten5.4 Die Intellektuellen, die Schweiz und die Alpen5.5 Bergbilder im Nationalepos Die Entstehung der Eidgenossenschaft (1924)5.6 Medienbeobachtung II: Patriotismus des Schweizer Cinéma Suisse5.7 Alpine Berichte über die Schweiz in der ersten Schweizer Wochenschau6 Die Zügelung der massenmedialen Bilder (1929-1938)6.1 Der Wandel vom flanierenden zum sequenziellen Sehen6.2 Die Popularisierung von Alpinismus und Patriotismus in den Illustrierten6.3 Erwachtes politisches Interesse am Filmbild um 19306.4 Filmbild und Geistige Landesverteidigung bis 19386.5 Der Schweizer Bergfilm und das Bergbild der 1930er-Jahre6.6 Die visuelle Inszenierung der GLV in katholisch-konservativer Lesart 1938

About the author

Dominik Schnetzer
Dozent, Ausstellungsrealisator und Journalist mit den Forschungsschwerpunkten Mediengeschichte, Visual und Oral History sowie Sozialgeschichte der Musik.

Summary

Die Jahre von 1900 bis 1938 waren geprägt von Industrialisierung und Urbanisierung, von der Durchsetzung eines neuen massenmedialen Ensembles und dem Aufstieg eines naturalisierten Nationalismus. In dieser Zeit hat sich ein spezifisch schweizerisches Seinsverständnis ausgebildet, das mit der Geistigen Landesverteidigung als schützenswert erklärt wurde. Das Buch beleuchtet vor diesem Hintergrund den nationalen Bildhaushalt der modernen Schweiz: Nach 1900 erfolgte der erste pictorial turn des 20. Jahrhunderts, ein Visualisierungsschub, der durch Medientechniken wie Autotypie, Kinematografie und Rotationsdruckverfahren möglich wurde und in eine eigentliche Bildkonjunktur überging. Diese Entwicklung prägte den Umgang mit Bildern massgeblich. Besonders relevant waren die Umbrüche in den Sehgewohnheiten, die von der Urbanisierung sowie von der visuellen Unfassbarkeit der 'leeren Schlachtfelder' im Ersten Weltkrieg herrührten. Gerade am Bergbild lässt sich zeigen, dass in dieser Zeit einerseits Bild- und Textdiskurse in ein neues Verhältnis gebracht, andererseits althergebrachte Fotografien des bürgerlichen Alpinismus an einen fortschrittseuphorischen Patriotismus gekoppelt wurden und dadurch das Selbstbild der Schweiz als Gotthardstaat mitformten. Die Ordnung visueller Diskurse mit ihren spezifischen Textbezügen wird an zahlreichen Beispielen von bisher nicht untersuchten filmischen und fotografischen Quellen sowie an Presseerzeugnissen systematisch dargestellt.

Product details

Authors Dominik Schnetzer
Publisher Chronos
 
Languages German
Product format Hardback
Released 14.06.2019
 
EAN 9783034009751
ISBN 978-3-0-3400975-1
No. of pages 464
Dimensions 160 mm x 230 mm x 37 mm
Weight 860 g
Illustrations 276 Abb.
Subjects Humanities, art, music > History > 20th century (up to 1945)
Non-fiction book > History > Miscellaneous

Schweiz; Geschichte, Medien, Inszenierung, Nationalismus, Alpen, Swissness, Erste Hälfte 20. Jahrhundert (1900 bis 1950 n. Chr.), Geistige Landesverteidigung, Heimatbilder

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