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Flickwerk betreibt, wer Notlösungen für reale Probleme findet. Doch wie soll sich der anders verhalten, dem seine Existenzgrundlage genommen ist, der gar nicht oder »kurz« arbeitet? Wie sind ernst gemeinte Vorschläge eines Politikers zu verstehen, den »Tüchtigen und Tätigen« ein doppeltes Stimmrecht zu geben? Volker Braun, der die große Misere in den tagtäglichen Entscheidungen zwischen Erfurt, Kaiserslautern und Venezuela entziffert, teilt uns in Flickwerk 64 Episoden aus der katastrophischen Gegenwart mit, bei denen nicht zu entscheiden ist, ob man über unsere Situation weinen oder lachen soll.Flickwerk vereint in seinen Kurzreportagen die Tradition von Bertolt Brechts Geschichten von Herrn Keuner mit Thomas Bernhards Miniaturen im Stimmenimitator: Es entstellt auf diese Weise unsere Gegenwart zur Kenntlichkeit. Flickwerk belegt erneut die hohe Kunst des Schelmenschriftstellers Volker Braun, unsere Wirklichkeit so zu finden und zu erfinden, daß wir nicht entscheiden können, ob wir die Narren sind oder die Dummen uns vorführen.
List of contents
Narrenkleid
Vermehrung der Narrheit
Die Menge
Ehekrüppel
Es geht an die Nieren
Blinde Liebe
Scheinehe
Wie die Armen beschlossen, Toren zu sein
Die Tortur
Die Lockerung
Die Arbeitslosen im Weinberg
Die klugen Hornoer
Die Narren von Büchel
Das Sterbeverbot
Volksbegehren
Planetarischer Anspruch
Aus der Praxis
Florida-Rolf
Normalbürgerstreiche
Die Felle
Verquere Geschichte
Wildfremde Umarmung
Kommunale Maßnahmen
Genfer Konvention
Ein Fall von Mißgunst
Der Schnee von morgen
Auf dem Highway
Bestrafte Schlaraffen
Groteske Aufklärung
Wie der Hamburger Zoll 1 Million Paar Schuhe zertrat
Wie der Schalk Golodkowski von Berlin nach Bayern floh
Die Schutzschildbürger
Wie es in Kaiserslautern Euros regnete
Eine Belegschaft von Unnützen
Gesichter der Globalisierung
Beschreibung eines Kampfes
Narrenspiel oder: Der süße Weg
Hohe und niedere Narrheit
Der Kindernarr
Einkindpolitik
Das Ansinnen der Tugend
Die Neugründung Boliviens
Tote Seelen
Wahlfälschung
Preußische Rechnung
Das Füttern der Fahrzeuge
Die Pasta der Gerechtigkeit
In letzter Instanz
Vorschnelle Schlichtung
Das Beten der Banken
Sodann
Aus Willkür wirds nicht Tag
Franzosenkrankheit
Das Leben der Beruf
Der Philosophenstaat
Von einem der größten Narren
Kinderspiel
Zum Publikum
Die geizigen Löbauer
Das Beben der Banken
Der Übernarr
Merkwürdiges Beispiel menschlicher Demut
Spanische Tollheit
Der Staatsstreich
Undurchsichtiges Geschäft
About the author
Volker Braun, geb. 1939 in Dresden, lebt in Berlin. Anfang der sechziger Jahre wurde der Lyriker bekannt und machte sich bald auch als wichtiger Dramatiker, Prosaautor und Essayist einen Namen. Er erhielt zahlreiche bedeutende Literaturpreise, darunter 1998 den Hans-Erich-Nossak-Preis und 2000 den Georg-Büchner-Preis. Im Jahr 2012 erhielt der den Kunstpreis seiner Geburtsstadt Dresden.
Summary
Flickwerk betreibt, wer Notlösungen für reale Probleme findet. Doch wie soll sich der anders verhalten, dem seine Existenzgrundlage genommen ist, der gar nicht oder »kurz« arbeitet? Wie sind ernst gemeinte Vorschläge eines Politikers zu verstehen, den »Tüchtigen und Tätigen« ein doppeltes Stimmrecht zu geben? Volker Braun, der die große Misere in den tagtäglichen Entscheidungen zwischen Erfurt, Kaiserslautern und Venezuela entziffert, teilt uns in Flickwerk 64 Episoden aus der katastrophischen Gegenwart mit, bei denen nicht zu entscheiden ist, ob man über unsere Situation weinen oder lachen soll.
Flickwerk vereint in seinen Kurzreportagen die Tradition von Bertolt Brechts Geschichten von Herrn Keuner mit Thomas Bernhards Miniaturen im Stimmenimitator: Es entstellt auf diese Weise unsere Gegenwart zur Kenntlichkeit. Flickwerk belegt erneut die hohe Kunst des Schelmenschriftstellers Volker Braun, unsere Wirklichkeit so zu finden und zu erfinden, daß wir nicht entscheiden können, ob wir die Narren sind oder die Dummen uns vorführen.
Additional text
»Braun platziert seinen Meister Flick strategisch klug an die Schaltstellen der real existierenden Marktwirtschaft. Dort lässt er ihn agieren: derart kompromisslos, auf seiner ureignen Logik beharrend, wie es nur einer literarischen Gestalt dieses Formats erlaubt ist. Es ist grotesk. Aber was ist grotesk? Nicht der Text, nein, sondern die Welt, aus der er entstanden ist.«
Report
»Braun platziert seinen Meister Flick strategisch klug an die Schaltstellen der real existierenden Marktwirtschaft. Dort lässt er ihn agieren: derart kompromisslos, auf seiner ureignen Logik beharrend, wie es nur einer literarischen Gestalt dieses Formats erlaubt ist. Es ist grotesk. Aber was ist grotesk? Nicht der Text, nein, sondern die Welt, aus der er entstanden ist.« Gabi Rüth actalitterarum.de