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Wie Raumstationen an den äußersten Ende des Universums erschienen den alten Griechen ihre Küstenstädte am Schwarzen Meers. Über Tausende von Jahren verlief hier die Grenze zwischen Europa und Asien, fast ein halbes Jahrhundert die zwischen Ostblock und westlichem Bündnis. Die dünne Schicht organischen Lebens über einer gewaltigen toten Tiefe; zwei Strömungen, deren obere westwärts, deren untere ostwärts zieht - das geheimnisvolle Meer symbolisiert geradezu die Spannung, die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen."Last & Lost", dem Atlas des verschwindenden Europas, folgt "Odessa Transfer", eine Fahrt an die Grenzen früherer Imperien, an Orte des Exils und der Zuflucht. Was entsteht hier, zwischen Constanza und Odessa, Jalta und Sotschi, Batumi und Istanbul, auf den Trümmern der ältesten und der jüngsten Geschichte? In Essays, literarischen Reportagen und Erzählungen wird die Schwarzmeerregion sichtbar - als ein Raum, dessen Zauber und Zerstörtheit die poetische Einbildungskraft herausfordert.
Mit Texten von Neal Ascherson, Attila Bartis, Mircea Cartarescu, Nicoleta Esinencu, Karl-Markus Gauß, Katja Lange-Müller, Sibylle Lewitscharoff, Aka Morchiladze, Emine Sevgi Özdamar, Katja Petrowskaja, Andrzej Stasiuk, Takis Theodoropoulos und einem Fotoessay von Andrzej Kramarz.
List of contents
Katharina Raabe: Vorwort; Odessa Transfer und das Meer der Widersprüche Aka Morchiladze: Eine Stadt riecht nach Flucht; Batumi/Georgien Emine Sevgi Özdamar: Bitteres Wasser; Istanbul und die türkische Schwarzmeerküste Andrzej Stasiuk: Auf dem Weg nach Istanbul; Bulgarien und die europäische Türkei Sibylle Lewitscharoff: Insel der Glücklichen; Vor der bulgarischen Schwarzmeerküste Takis Theodoropoulos: Die Eroberung des Euxeinos Pontos; Von Korinth nach Kolchis Mircea Cartarescu: Die Küste des Exils; Tomis, Constanta und der Pontos Axeinos Attila Bartis: Das einzige Meer; Metamorphosen; Donaukanal und Balkanhalbinsel Katja Lange-Müller: Der Käfersommer von Doi Mai; Rumänische Schwarzmeerküste Nikoleta Esinencu: Odessa Transfer; Von Chisnau zum Siebten Kilometer Karl-Markus Gauß: Die unaufhörliche Wanderung; Odessa Serhij Zhadan: Postsowjetische Paradiese; Die Krimküste Katja Petrowskaja: Die Kinder von Orljonok; Von Krasnodar nach Sotschi Neal Ascherson: EIne Chance für Abchasien; Von Pizunda nach Suchumi
About the author
Katharina Raabe, geboren 1957 in Hamburg, ist Lektorin für osteuropäische Literaturen im Suhrkamp Verlag. 2015 erhielt sie den Deutschen Sprachpreis für eine "außergewöhnliche Lebensleistung" und ihre Verdienste für die Gegenwartsliteratur Osteuropas.
Summary
Wie Raumstationen an den äußersten Ende des Universums erschienen den alten Griechen ihre Küstenstädte am Schwarzen Meers. Über Tausende von Jahren verlief hier die Grenze zwischen Europa und Asien, fast ein halbes Jahrhundert die zwischen Ostblock und westlichem Bündnis. Die dünne Schicht organischen Lebens über einer gewaltigen toten Tiefe; zwei Strömungen, deren obere westwärts, deren untere ostwärts zieht - das geheimnisvolle Meer symbolisiert geradezu die Spannung, die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen.
„Last & Lost“, dem Atlas des verschwindenden Europas, folgt „Odessa Transfer“, eine Fahrt an die Grenzen früherer Imperien, an Orte des Exils und der Zuflucht. Was entsteht hier, zwischen Constanza und Odessa, Jalta und Sotschi, Batumi und Istanbul, auf den Trümmern der ältesten und der jüngsten Geschichte? In Essays, literarischen Reportagen und Erzählungen wird die Schwarzmeerregion sichtbar - als ein Raum, dessen Zauber und Zerstörtheit die poetische Einbildungskraft herausfordert.
Mit Texten von Neal Ascherson, Attila Bartis, Mircea Cartarescu, Nicoleta Esinencu, Karl-Markus Gauß, Katja Lange-Müller, Sibylle Lewitscharoff, Aka Morchiladze, Emine Sevgi Özdamar, Katja Petrowskaja, Andrzej Stasiuk, Takis Theodoropoulos und einem Fotoessay von Andrzej Kramarz.
Additional text
»Alle Autoren dieses Buches sind Berichterstatter dessen, was sich an den Küsten des Schwarzen Meeres ereignet hat: die Vernichtung kultureller Identitäten, die Auslöschung vieler Sprachen, Verbannung und politische Unterdrückung sowie wirtschaftliche Miseren. So vermittelt dieser Band ein differenziertes Bild vom Schwarzen Meer, das, so viel ist gewiss, auch künftig für Überraschungen sorgen wird.«
Report
"Ein Buch, das mehr als nur neugierig macht: Odessa Transfer eröffnet einen im Westen lange vernachlässigten, ja vergessenen europäischen Kulturraum neu. Wer sich von der Begeisterung infizieren lässt, die die Autoren versprühen, dem liefert das Buch neue Reiseziele für Jahre: Batumi und Trapezunt, Suchumi und Sotschi, Constanta und natürlich Odessa: Schon die Namen klingen wie Versprechen!"
Uli Hufen Frankfurter Allgemeine Zeitung