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»Ein adeliger Radikaler schleicht sich als Lakai bei dem Petersburger Beamten Orlow ein, weil er dessen Vater ausforschen will, einen Staatsmann, dem er in grimmiger politischer Feindschaft gegenübersteht. Seinem Ziel kommt er keine Spur näher, doch wird er zum unfreiwilligen Zeugen, wie Orlow seine Frau erniedrigt und betrügt. Als der falsche Lakai seine Verkleidung fallen lässt, ist die Frau bereit, mit ihm nach Europa zu fliehen. Er, dessen Gesundheit so stark angegriffen war (der Bluthusten ist Cechovs persönliches Leitmotiv), lebt in der Schönheit Venedigs und dank der Liebe zu dieser Frau wieder auf, sie aber, die von Orlow schwanger ist, scheint durch die Petersburger Ereignisse gebrochen, bringt eine Tochter zur Welt und vergiftet sich. So verpassen sich die beiden Lebensbahnen auf tragische Weise.«
About the author
Peter Urban, geboren 1941 in Berlin, studierte Slavistik, Germanistik und Geschichte in Würzburg und Belgrad, war Verlagslektor bei Suhrkamp, Hörspieldramaturg beim WDR und ist Lektor im Verlag der Autoren in Frankfurt; er übersetzte u.a. Werke von Gorkij, Ostrovskij, Daniil Charms, Kazakov, Chlebnikov und das gesamte dramatische Werk von Anton Cechov. Für seine Neuedition und -übersetzung der Cechov-Briefe wurde ihm der Helmut-M.-Braem-Übersetzerpreis zuerkannt. Peter Urban verstarb 2013.
Rolf Boysen wurde 1920 in Flensburg geboren. Nach einer kaufmännischen Ausbildung und Kriegsdienst begann er seine schauspielerische Ausbildung in Hamburg. Ab 1948 war er an den staatlichen Bühnen in Dortmund, Kiel, Hannover und Bochum engagiert. Von 1957 bis 1968 gehörte Rolf Boysen zum Ensemble der Kammerspiele in München. Danach spielte er zehn Jahre am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, unter anderem 1969 die Titelrolle in Fritz Kortners Inszenierung von Schillers "Don Carlos". Seit 1978 stand Rolf Boysen wieder auf der Bühne der Münchner Kammerspiele und gilt bis heute als Doyen des Ensembles um Dieter Dorn - 2000 wechselte er mit ihm ans Münchner Residenztheater. Im Januar 2000 erhielt er den "Kulturellen Ehrenpreis der Stadt München".
Summary
Ein adeliger Radikaler schleicht sich als Lakai bei dem Petersburger Beamten Orlow ein, weil er dessen Vater ausforschen will, einen Staatsmann, dem er in grimmiger politischer Feindschaft gegenübersteht. Seinem Ziel kommt er keine Spur näher, doch wird er zum unfreiwilligen Zeugen, wie Orlow seine Frau erniedrigt und betrügt. Als der falsche Lakai seine Verkleidung fallen lässt, ist die Frau bereit, mit ihm nach Europa zu fliehen. Er, dessen Gesundheit so stark angegriffen war (der Bluthusten ist Cechovs persönliches Leitmotiv), lebt in der Schönheit Venedigs und dank der Liebe zu dieser Frau wieder auf, sie aber, die von Orlow schwanger ist, scheint durch die Petersburger Ereignisse gebrochen, bringt eine Tochter zur Welt und vergiftet sich. So verpassen sich die beiden Lebensbahnen auf tragische Weise.
Additional text
»Es wären seine Werke, die ich auf eine Reise zu einem anderen Planeten mitnehmen würde.«
Report
»Als Stilist ist Cechov unerreicht, und der künftige Literarhistoriker wird, wenn er über das Wachstum der russischen Sprache nachdenkt, sagen, diese Sprache ist von Puschkin, Turgenjew und Cechov geschaffen worden.« Maksim Gorkij