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Die Sonne geht unter über der chinesischen Provinz Henan und taucht das Tal in Rot. Ein toter zwölfjähriger Junge erscheint seinem Großvater in dessen Träumen und erzählt uns diese unglaubliche Geschichte: Vor vielen Jahren folgten die Bürger im Dorf Dingzhuang einem Aufruf der Regierung und verkauften ihr Blut. Ein besseres Leben wurde ihnen versprochen, und der Großvater, Lehrer und Dorfvorsteher, riet ihnen gut zu. Sein ältester Sohn organisierte den Handel, und für eine Weile zog tatsächlich ein wenig Wohlstand ein. Dann aber kam die Krankheit, die die einstigen Spender schlicht das Fieber nennen und die sie nun aus dem Leben weht wie tote Blätter von den Bäumen. Yan Lianke erzählt von einer Schicksalsgemeinschaft und ihrem zum Scheitern verurteilten Versuch, in einer extremen Situation menschlich zu bleiben.
About the author
Yan Lianke, geboren 1958, ist ein chinesischer Schriftsteller der Gegenwartsliteratur. Im Jahr 2014 wurde er mit dem Franz-Kafka-Preis für sein Gesamtwerk geehrt.
Ulrich Kautz, Jahrgang 1939, arbeitet als Übersetzer zeitgenössischer chinesischer Belletristik. Von ihm liegen zahlreiche Übersetzungen vor.
Report
"Die Lektüre dieses Romans hat eine geradezu magische Wirkung." (Libération)
"Sein Roman 'Der Traum meines Großvaters' über den Aids-Skandal in Henan ist eines der schönsten chinesischen Bücher des Herbstes ... Der Stil des Romans - eine gekonnte Synthese aus naivem Realismus, beißender Groteske und moderner Lakonie - knüpft weder an westlicher noch an traditioneller Poetik an. Es ist ein Buch zwischen den Zeiten und den Welten, einsam und ziemlich traurig, wie sein bewunderungswürdiger Autor." (Zeit Literatur, 08.10.09)
"Das Buch besticht trotz des tragischen Themas durch Spannung, Poesie und eine literarisch ausgefeilte Sprache. Die Lektüre ist ein Vergnügen - der mit vielen Literaturpreisen ausgezeichnete Yan Lianke kann es einfach." (Handelsblatt, 02.10.09)
"Ergreifende Literatur, mit dicken Tränen geschrieben." (Kurier, 10.10.09)
"Es ist ein aufrüttelndes und mit Herzblut verfasstes Werk, erstellt aus einfachsten literarischen Mitteln und daher umso unter die Haut gehender." hr-online, 24.08.09, Roman Halfmann "Bewegend, aufrüttelnd - und in China verboten!" (Der Nord-Berliner, 20.08.09)
"Yans Roman setzt den Opfern der chinesischen Aidstragödie ein literarisches Denkmal." (WDR1, 01.09.09)
"Yan Lianke hat auf dem Hintergrund des chinesischen AIDS-Skandals der vergangenen 90er Jahre ein poetisch kraftvolles, zugleich aber auch betroffen machendes Stück Literatur geschaffen." (Librido)