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Eine köstliche Romansatire
Dieser Unterhaltungsroman erster Güte entführt uns in Opiumhöhlen, Hinterzimmer und Grüfte. Er entlarvt Menschheitsbeglücker als Betrüger, Gottesmänner als arme Sünder und Würdenträger als Halbweltexistenzen. Obendrein ist "Edwin Drood" einer der ersten Kriminalromane der Weltliteratur. Da Dickens über der Arbeit an den Schlusskapiteln verstorben ist, gibt sein reifstes Werk seit beinahe hundertfünfzig Jahren Rätsel auf und hat Generationen von begeisterten Lesern zum Weiterspinnen des Plots angeregt. Der Dickens-Spezialistin Ulrike Leonhardt ist eine bis in stilistische Details hinein über zeugende, höchst originelle Vollendung geglückt. Die Spur zur Auflösung legte aller dings Dickens selbst, indem er wenige Wochen vor seinem Tod noch Originalillustrationen in Auftrag gab.
About the author
Charles Dickens (1812-1870), geboren in Landport bei Portsea, wuchs in Chatham bei London auf. Als er elf Jahre alt war, musste sein Vater wegen nicht eingelöster Schuldscheine ins Schuldgefängnis; seine Mutter folgte ihm mit Charles' Geschwistern dorthin. Charles, das zweitälteste Kind, musste währenddessen in einer Schuhwichsfabrik arbeiten. Erst als der Vater nach einigen Monaten entlassen wurde, besuchte Charles wieder eine Schule. Mit fünfzehn begann er in einem Rechtsanwaltsbüro als Gehilfe zu arbeiten, später wurde er Zeitungsreporter. §Seine schriftstellerische Karriere begann er mit seinen Skizzen des Londoner Alltagslebens. Anschließend entstanden in rascher Folge die ersten Romane. Dickens wurde Herausgeber der liberalen Londoner Zeitung "Daily News", reiste in die USA und nach Italien und verfasste 1848/1849 "David Copperfield", der viel autobiographisches Material enthält. §Dickens' liebevolle Schilderungen menschlicher Schwächen, sein Kosmos skurriler und schrulliger englischer "Originale" und die satirische Anprangerung sozialer Missstände machten ihn bereits zu Lebzeiten zu einem der beliebtesten Romanciers der Weltliteratur. Seine Bücher brachten ihm außerdem beträchtlichen Wohlstand ein. Seit 1860 lebte er auf seinem Landsitz Gad's Hill Place in Kent, wo er im Alter von nur 58 Jahren an einem Schlaganfall starb.
Summary
Eine köstliche Romansatire
Dieser Unterhaltungsroman erster Güte entführt uns in Opiumhöhlen, Hinterzimmer und Grüfte. Er entlarvt Menschheitsbeglücker als Betrüger, Gottesmänner als arme Sünder und Würdenträger als Halbweltexistenzen. Obendrein ist «Edwin Drood» einer der ersten Kriminalromane der Weltliteratur. Da Dickens über der Arbeit an den Schlusskapiteln verstorben ist, gibt sein reifstes Werk seit beinahe hundertfünfzig Jahren Rätsel auf und hat Generationen von begeisterten Lesern zum Weiterspinnen des Plots angeregt. Der Dickens-Spezialistin Ulrike Leonhardt ist eine bis in stilistische Details hinein über zeugende, höchst originelle Vollendung geglückt. Die Spur zur Auflösung legte aller dings Dickens selbst, indem er wenige Wochen vor seinem Tod noch Originalillustrationen in Auftrag gab.
Additional text
«Wenn man sich etwas wünschen könnte ins Überlebenspaket fürs Einschneien: dieser 'Edwin Drood' gehörte dazu. Gruselig, überraschend und verschlungen.»
Report
"Das Geheimnis des Edwin Drood ist eines der beliebtesten britischen Literaturrätsel. Weil Charles Dickens starb, bevor er den Roman abschließen konnte. Ulrike Leonhardt hat ihn ausgesprochen kenntnisreich und einfühlsam zu Ende geschrieben.
Den Anschluß zu finden an das 131 Jahre alte Manuskript, war nicht problematisch. Das ist zum einen Burkhart Kroebers brillanter Neuübersetzung des Originals zu verdanken Zum anderen dem Original selbst. Hier ist die überbordende Dickens sche Phantasie für Figuren, Plots, Situationen und Atmosphäre fast schon zur Nüchternheit der Moderne geronnen. Von der Sonnenhaftigkeit, der milden Ironie, der Verspieltheit keine Spur mehr, dafür von Psychologie und Phantasmagorie. 'Das Geheimnis des Edwin Drood' liest sich wie eine Art viktorianischer David-Lynch-Verschnitt.
Wenn man sich etwas wünschen könnte ins Überlebenspaket fürs Einschneien, dieser 'Edwin Drood' gehörte dazu." (Elmar Krekeler, Die Welt)