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Der Fall der Mauer war von den DDR-Funktionären weder beabsichtigt noch vorhergesehen worden. Aus unkoordinierten Einzelaktionen entwickelte sich unter dem Druck der Massen eine Situation, die ihre eigene Dynamik bekam und schließlich zu vollendeten Tatsachen führte. Den Verantwortlichen wurde erst am nächsten Tag bewußt, was eigentlich geschehen war. Sie versuchten nun, die Kontrolle über die Grenze zurückzugewinnen und trafen Vorbereitungen für eine militärische Aktion - doch dafür war es schon zu spät. Wer aber hatte jene ominöse "Reiseregelung" erarbeitet und warum wurde sie von Schabowski vorzeitig bekanntgegeben? Welche Rolle spielte die Staatssicherheit dabei? Was wußten die sowjetischen Militärs davon?
Hans-Hermann Hertie hat sechs Jahre lang daran gearbeitet, die genauen Umstände der Maueröffnung minutiös zu rekonstruieren. Er analysierte die entsprechenden Unterlagen in den Archiven, sichtete die Veröffentlichungen der Medien und befragte nahezu 100 Zeitzeugen darunter die Entscheidungsträger jener historischen Nacht.
Herties Buch läßt nicht nur den 9. November in neuem Licht erscheinen, sondern gibt zugleich einen Überblick über die Gesamtgeschichte der Berliner Mauer.
About the author
Hans-Hermann Hertle: Jahrgang 1955; Studium der Geschichte und Politikwissenschaft in Marburg und Berlin; Dr. phil.; wissenschaftlicher Publizist und Sozialforscher; 1985 - 1999 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentralinstitut für sozialwissenschaftliche Forschung an der Freien Universität Berlin; seit 1999 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam. Zahlreiche Buchveröffentlichungen zur Sozial- und Zeitgeschichte.
Report
"Der Autor strebte an, die Entscheidungsprozesse der SED-Führung in diesem Zeitraum zu analysieren und und darüber hinaus im Detail nachzuzeichnen, "was ursprünglich beabsichtigt war, welche Veränderungen zum Fall der Mauer führten und warum dieser unumkehrbar war" - und dies ist ihm gelungen. Hertle ist zweifellos der bestinformierte deutsche Wissenschaftler zu diesem Thema. Das Parlament Hertle widerlegt den Anspruch der letzten Entscheidungsträger der DDR, in dieser Nacht politisch aktiv gehandelt zu haben. Die Welt Das Buch ist eine nüchterne und dennoch spannend zu lesende Dokumentation der bewegenden Wochen im deutschen Herbst 1989." (Ostseezeitung)
"Hertle ist einer der wenigen Autoren, die sich wissenschaftlich seriös jahrelang mit einem Vorgang beschäftigt haben, der zum entscheidenden Ereignis auf dem Wege zur Herstellung der staatlichen Einheit Deutschlands wurde. Sächsische Zeitung Hans-Hermann Hertles Chronik ist ein aufregendes Buch, erzählte Zeitgeschichte, die sich - obwohl Ergebnis seriöser Forschung - zuweilen liest wie ein absurdes Stück. Die Legenden werden korrigiert - auch das ist spannende Lektüre - und den handelnden Menschen in diesem eher tragi- komischen Spektakel der Platz zugewiesen, der ihnen gebürt." (Der Tagesspiegel)