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Sigmund Freud - Immer noch Unbehagen in der Kultur?

German · Pamphlet

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In seinem Essay »Das Unbehagen in der Kultur« (1930) bricht Sigmund Freud endgültig mit dem ursprünglichen Dualismus der Psychoanalyse: Er stellt nicht mehr der Primitivität der Triebe die exzessive Strenge der Zivilisation gegenüber. Die Gefahren der Zivilisation sucht er allein in der Zivilisation selbst. Freud war sicher einer der Ersten, der mit dieser Schärfe die Ambivalenz des Fortschritts erkannte und analysierte: Der moderne Mensch, der immer mehr technische und politische Mittel des Glücks besitzt, fühlt sich als »Prothesengott« unbehaglich und träumt davon, die Zivilisation gegen sich selbst zu wenden.
Klar ist, dass die Analyse von Freud weiterwirkt. Profitieren wir nicht von der »sexuellen Revolution«, die in den 1960er Jahren Schlagzeilen gemacht hat? Lässt uns das Ende des Kalten Krieges nicht weiterhin auf eine Regulierung der internationalen Gewalt durch das Recht hoffen, trotz offensichtlicher Ungewissheiten? Zeigt nicht die technische Revolution in der Informatik und in der Biologie, dass der Glaube an den wissenschaftlichen Fortschritt immer noch existiert?
Der Band stellt Kernfragen unserer Zeit und sucht nach neuen fruchtbaren Antworten. Es soll, mit Freud, eine Reflexion fortgeführt werden, die von den brutalen Naivitäten des imperialistischen Humanismus befreit ist, die auch in diesen gegenwärtigen glücklich-konfusen Zeiten noch weiter wirken.
Auf herausfordernde und innovative Weise behandeln die Beiträge Widersprüche, Ambivalenzen und Konflikte der Kultur sowie ihre wirtschaftlichen, sexuellen, politischen, ästhetischen und literarischen Aspekte.

List of contents

7 - 18 Vorwort (Franz Kaltenbeck, Peter Weibel)19 - 35 Die Welt, wie sie 1930 war und aussah (Jean Bollack)37 - 53 Joyce mit Freud im Unbehagen? (Jacques Aubert)55 - 67 Die Nächstenliebe nach Freud (Daisuke Fukuda)69 - 92 Gestalten und Maximen des zeitgenössischen Über-Ichs (Geneviève Morel)93 - 108 Rauschen in der Kultur (Hubert Damisch)109 - 121 Seitenwege, die uns vom Abgrund fortführen könnten (Edmond Couchot)123 - 139 Verbrechen, Kultur, Gesellschaft (Franz Kaltenbeck)141 - 153 W-FRAGEN: WIES-LOCH? (Anne-Lise Stern)155 - 175 Von der Nächstenliebe zum unmenschlichen Krieg (Bernard Baas)177 - 190 Freud ohne Unbehagen? (Pierre-Henri Castel)191 - 205 Triebumwandlungen und Institutionen (Monique David-Ménard)207 - 219 Unbehagen in der Kultur und Glücksversprechen (Nicole Gabriel)221 - 234 Hat Sigmund Freud zur Medientheorie beigetragen? (Franz Kaltenbeck, Peter Weibel)235 - 250 Unbehagen in der Kultur - Behagen in der Unkultur? (Claus-Dieter Rath)

About the author

Franz Kaltenbeck, 1944 in Graz geboren, lebt, nach Stationen in Wien und Berlin, seit 1976 in Paris. Er veröffentlichte in Literaturzeitschriften, arbeitete mit Peter Weibel und Oswald Wiener zusammen, studierte Rechtsgeschichte, Linguistik und klinische Psychologie; Lehranalyse bei Jacques Lacan; arbeitet seit 1982 als Psychoanalytiker und ist Chefredakteur von Savoirs et clinique. Revue de psychanalyse. Jüngere Veröffentlichungen in"Clinique du suicide"(hg. v. Geneviève Morel, 2000),"Trauma und Erinnerung"(hg. v. F.K. und Peter Weibel, 2000),"Experimente mit der Wahrheit"(hg. v. Okwui Enwezor, 2002),"Melancholie und Depression"(hg. v. André Michels u.a., 2003).

Peter Weibel. Geboren 1944 in Odessa. Studierte Literatur, Film, Mathematik, Medizin und Philosophie in Wien und Paris. 1981-84 Gastprofessur für Gestaltungslehre und bildnerische Erziehung an der Universität für angewandte Kunst Wien. 1981 Gastprofessur am College of Art and Design in Halifax, Kanada. 1982-85 Professor für Fotografie an der Gesamthochschule Kassel. 1984-89 Associate Professor for Video and Digital Arts, Center for Media Study, State University of New York at Buffalo, N.Y. 1989-94 Direktor des Instituts für Neue Medien an der Städelschule in Frankfurt/Main. Seit 1984 Professor für visuelle Mediengestaltung an der Universität für angewandte Kunst Wien. 1986-95 künstlerischer Berater und Leiter der Ars Electronica in Linz. 1993-99 Österreich-Kommissär der Biennale von Venedig. 1993-99 künstlerischer Leiter der Neuen Galerie am Landesmuseum Joanneum in Graz. Seit 1999 Vorstand des Zentrums für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe. Peter Weibel ist sowohl als Kurator nationaler und internationaler Ausstellungen wie auch als Autor zahlreicher herausragender Publikationen eine anerkannte Kapazität.

Report

Immer noch Unbehagen in der Kultur?

Product details

Assisted by Franz Kaltenbeck (Editor), Peter Weibel (Editor)
Publisher diaphanes
 
Languages German
Product format Pamphlet
Released 01.12.2009
 
EAN 9783037340691
ISBN 978-3-0-3734069-1
No. of pages 256
Dimensions 136 mm x 211 mm x 19 mm
Weight 344 g
Series hors série
Subject Humanities, art, music > Psychology > Psychoanalysis

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