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Angesiedelt an den Schnittstellen von Musikwissenschaft, Ästhetik und Soziologie widmet sich die Studie zentralen Wertungen über Musik in Romanen der Gegenwartsliteratur und jüngeren philosophischen Schriften. Neben absichtsvoll geäußerten Meinungen betrifft dies jene Denkmuster, die unbewusst im Sprechen und Schreiben kursieren und daher besondere Rückschlüsse auf den gesellschaftlichen Umgang mit Musik erlauben. Deutlich wird das Wirkungspotenzial dieser Denkmuster, sobald man die verschiedenen Wertungsformen entlang soziologischer und kulturhistorischer Kategorien mit ihren musikgeschichtlichen Hintergründen kontrastiert. Der Autor diskutiert abschließend an einem eigenen Modell, wie die einzelnen Wertungen im kollektiven Wissen einer Gesellschaft interagieren und auf welche Weise die damit verknüpften sozialen Mechanismen auf Musik zurückwirken.
About the author
Michael Custodis studierte Musikwissenschaft, Soziologie, Vergleichende Politikwissenschaft, Erziehungswissenschaft und Filmwissenschaft in Mainz, Bergen (Norwegen) und Berlin. Nach einem Diplom in Soziologie promovierte er im Fach Musikwissenschaft. Er habilitierte sich an der Freien Universität Berlin und ist dort wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Musikwissenschaft im Sonderforschungsbereich der DFG "Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste".