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Im barocken Leipziger Opernhaus dem ersten bürgerlichen Mitteldeutschlands wurde Zeitgenossen zufolge auf dem Niveau der berühmten Hamburger Gänsemarktoper gespielt. Auf der Basis breit angelegter Recherchen wird der Versuch unternommen, dieses wenig beleuchtete Kapitel früher deutscher Operngeschichte nachzuzeichnen, und zwar sowohl in musikalischer wie auch literarischer, wirtschaftlicher und soziokultureller Hinsicht. So entsteht das Bild eines in der Tat »besonderen musicalischen Seminarium in unsern Landen« (August der Starke), dessen überlieferte Quellen erst auf den zweiten Blick ihre Herkunft preisgeben, dessen Unternehmensgeschichte Züge eines intrigenreichen Opernlibrettos aufweist, und für das mit Nikolaus Adam Strungk, Johann Kuhnau, Johann David Heinichen, Melchior Hoffmann und Georg Philipp Telemann einige der berühmtesten Komponisten ihrer Zeit arbeiteten. Daneben ließ man aber auch den »Frauenzimmern« Raum zur künstlerischen Entfaltung. Der Katalog der Leipziger Barockopern im Anhang gibt einen Überblick über die zusammengetragenen Erkenntnisse. Die Arbeit wurde 2007 von der Philosophischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br. mit dem Gerhart-Baumann-Preis für interdisziplinäre Literaturwissenschaft ausgezeichnet.
About the author
Michael Maul, geb. 1978. Studium der Musikwissenschaft, Journalistik und Betriebswirtschaftslehre. Seit 2004 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bach-Archiv Leipzig, Lehrbeauftragter an der Universität Leipzig. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Musikgeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts.