Read more
Im sozialwissenschaftlichen Wissensobjekt Selbstmordattentat verdichten sich Zuschreibungen von Normalität und Abweichung, die nicht nur über den Gegenstand und die untersuchten AkteurInnen etwas aussagen. Vielmehr werden an diesem Erkenntnisobjekt auch die Ambivalenzen und Konsequenzen einer stark anwendungsorientierten Terrorismusforschung sichtbar. Über Analysen und Interpretationen von Texten, Bildern und Grafiken stellt die Autorin einen Sinnzusammenhang zwischen politischer und epistemischer Gewalt her, der in globalen asymmetrischen Dominanzverhältnissen verortet wird. Das immer wieder zu analysierende Verhältnis von Wissen und Macht wird dabei an einem ebenso komplexen wie umstrittenen Forschungsobjekt detailreich diskutiert sowie einer wissenssoziologisch, postkolonial und feministisch begründeten transdisziplinären Kritik unterzogen. Was wir über Terrorismus wissen und wie wir zu diesem Wissen kommen, so die Autorin, ist Teil einer gegenwärtig zu beobachtenden okzidentalistischen Selbstvergewisserung, die tief in wissenschaftliche Praktiken eingelassen ist und von diesen mit hervorgebracht wird.
List of contents
Text-, Bild-, Grafik- und Paratextanalysen aus der englischsprachigen Terrorismusforschung zum Thema 'Selbstmordattentat ca. 1990-2006 ; Verortung der Terrorismusforschung als Feld von Wissen und Macht, wissen(schaft)stheoretische Kontextualisierung dieses ExpertInnenwissens in globalen politischen Veränderungsprozessen ; wissenschaftliche und/als politische Entwicklungen von Terrorismuswissen und dessen Anschlussfähigkeit an zahlreiche weitere Diskurse einer gegenwärtigen 'Selbstvergewisserung' des 'Okzidents' ; theoretische, methodologische und epistemologische Einbettung einer wissenssoziologisch-diskursforschenden Arbeitsweise in postkoloniale und feministische Theorie
About the author
Claudia Brunner, geboren 1972 in Graz, studierte nach praktischen Tätigkeiten Politikwissenschaft, Zeitgeschichte und Geschlechtergeschichte in Wien und Paris. Sie lebt in Paris.
Summary
Im sozialwissenschaftlichen Wissensobjekt Selbstmordattentat verdichten sich Zuschreibungen von Normalität und Abweichung, die nicht nur über den Gegenstand und die untersuchten AkteurInnen etwas aussagen. Vielmehr werden an diesem Erkenntnisobjekt auch die Ambivalenzen und Konsequenzen einer stark anwendungsorientierten Terrorismusforschung sichtbar. Über Analysen und Interpretationen von Texten, Bildern und Grafiken stellt die Autorin einen Sinnzusammenhang zwischen politischer und epistemischer Gewalt her, der in globalen asymmetrischen Dominanzverhältnissen verortet wird. Das immer wieder zu analysierende Verhältnis von Wissen und Macht wird dabei an einem ebenso komplexen wie umstrittenen Forschungsobjekt detailreich diskutiert sowie einer wissenssoziologisch, postkolonial und feministisch begründeten transdisziplinären Kritik unterzogen. Was wir über Terrorismus wissen und wie wir zu diesem Wissen kommen, so die Autorin, ist Teil einer gegenwärtig zu beobachtenden okzidentalistischen Selbstvergewisserung, die tief in wissenschaftliche Praktiken eingelassen ist und von diesen mit hervorgebracht wird.
Foreword
Epistemische Gewalt und okzidentalistische Selbstvergewisserung in der Terrorismusforschung
Additional text
"Es gehört zu den großen Stärken von Brunners Buch, dass es ihr gelingt, ein exzellentes Niveau wissenschaftlicher Reflexion und Methodentransparenz mit einem klar formulierten kritischen politischen Standpunkt zu verbinden, der sich überzeugend auch mit den theoretischen Ansätzen diskursanalytischer, feministischer und okzidentalismuskritischer Forschung verbindet." W und F - Wissenschaft und Frieden, 4-2011
Report
"Es gehört zu den großen Stärken von Brunners Buch, dass es ihr gelingt, ein exzellentes Niveau wissenschaftlicher Reflexion und Methodentransparenz mit einem klar formulierten kritischen politischen Standpunkt zu verbinden, der sich überzeugend auch mit den theoretischen Ansätzen diskursanalytischer, feministischer und okzidentalismuskritischer Forschung verbindet." W und F - Wissenschaft und Frieden, 4-2011