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Der demokratische Verfassungsstaat - Zwischen Legitimationskonflikt und Deutungsoffenheit

German · Paperback / Softback

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Einleitung Wenn auch das Hauptgericht aus der regionalen Küche stammte, so konnte es doch mit schwedischen Appetithäppchen, französischem Salat, amerikanischer Vorspeise und einem deutschen Dessert zum Menü vervollständigt sein. Denn als die jungen ostmitteleuropäi- 1 schen Demokratien ihre neuen Verfassungen kreierten, stand ihnen eine erhebliche A- wahl erprobter Garantien für eine stabile und freiheitliche Ordnung zur Verfügung, die nun entsprechend nationaler Anknüpfungspunkte zu neuen Gesamtmodellen kombiniert w- den. Insbesondere konnten sie sich zwischen verschiedenen Modellen der Gewaltenteilung, des Wahlrechts, der Wirtschafts- und Sozialverfassung, Grundrechtskatalogen und auch mehreren Formen der Verfassungsgerichtsbarkeit entscheiden. Ein solcher "Verfassungsek- 2 lektizismus" hat durchaus Tradition. Schon die ersten amerikanischen Verfassungen des 18. Jahrhunderts verarbeiteten englische und französische, antike und neuzeitliche Ideen und die französische Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte profitierte wiederum in hohem Maße von amerikanischen Vorbildern. Auf diese Weise entstand im Lauf von drei Jahrhunderten eine abendländische Verfassungstradition, die weltweite Anerkennung fand und zuletzt die Transformation in Ostmitteleuropa maßgeblich beeinflusst hat. Auch das deutsche Grundgesetz hat hinsichtlich seines Grundrechtskataloges oder der Kompetenzen des Bundesverfassungsgerichtes viele Nachahmer gefunden. Geht es aber darum, im eigenen Staat etwas von den Verfassungen der Nachbarn zu übernehmen, sind gerade deutsche Verfassungsjuristen und Politologen zurückhaltend. Denn trotz vieler ähnlicher Elemente, wie Gewaltenteilung, Grund- und Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie, sind es die Unterschiede in derAusführung und der Gewichtung, die das Menü, um im Bild zu bleiben, erst gelingen lassen.

List of contents

Der demokratische Verfassungsstaat als Staatsform sui generis.- Der Verfassungsvorrang zwischen Recht und Politik.- Anschlussfähigkeit von Demokratie und Verfassungsvorrang.- Länderstudien.- Zusammenfassung.

About the author

Dr. Birgit Enzmann ist Akademische Oberrätin am Lehrstuhl Politische Theorie und Philosophie der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.

Summary

Einleitung Wenn auch das Hauptgericht aus der regionalen Küche stammte, so konnte es doch mit schwedischen Appetithäppchen, französischem Salat, amerikanischer Vorspeise und einem deutschen Dessert zum Menü vervollständigt sein. Denn als die jungen ostmitteleuropäi- 1 schen Demokratien ihre neuen Verfassungen kreierten, stand ihnen eine erhebliche A- wahl erprobter Garantien für eine stabile und freiheitliche Ordnung zur Verfügung, die nun entsprechend nationaler Anknüpfungspunkte zu neuen Gesamtmodellen kombiniert w- den. Insbesondere konnten sie sich zwischen verschiedenen Modellen der Gewaltenteilung, des Wahlrechts, der Wirtschafts- und Sozialverfassung, Grundrechtskatalogen und auch mehreren Formen der Verfassungsgerichtsbarkeit entscheiden. Ein solcher „Verfassungsek- 2 lektizismus“ hat durchaus Tradition. Schon die ersten amerikanischen Verfassungen des 18. Jahrhunderts verarbeiteten englische und französische, antike und neuzeitliche Ideen und die französische Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte profitierte wiederum in hohem Maße von amerikanischen Vorbildern. Auf diese Weise entstand im Lauf von drei Jahrhunderten eine abendländische Verfassungstradition, die weltweite Anerkennung fand und zuletzt die Transformation in Ostmitteleuropa maßgeblich beeinflusst hat. Auch das deutsche Grundgesetz hat hinsichtlich seines Grundrechtskataloges oder der Kompetenzen des Bundesverfassungsgerichtes viele Nachahmer gefunden. Geht es aber darum, im eigenen Staat etwas von den Verfassungen der Nachbarn zu übernehmen, sind gerade deutsche Verfassungsjuristen und Politologen zurückhaltend. Denn trotz vieler ähnlicher Elemente, wie Gewaltenteilung, Grund- und Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie, sind es die Unterschiede in derAusführung und der Gewichtung, die das Menü, um im Bild zu bleiben, erst gelingen lassen.

Product details

Authors Birgit Enzmann
Publisher VS Verlag für Sozialwissenschaften
 
Languages German
Product format Paperback / Softback
Released 28.05.2009
 
EAN 9783531167398
ISBN 978-3-531-16739-8
No. of pages 490
Weight 848 g
Illustrations 502 S. 2 Abb.
Subjects Social sciences, law, business > Political science

Demokratie, Staat, Verfassung, Political Science, Staatsform, Verfassungsgericht, Political Theory, Political science & theory, Volkssouveränität, Political Science and International Studies, Verfassungsgerichtsbarkeit, Verfassungsvorrang

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