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Mit tatenloser Träumerei hat Ilja Oblomow sprichwörtliche Berühmtheit erlangt: als russischer Don Quijote, als zwar begabter, doch tragisch fauler und lethargischer Romanheld, der auf der Suche nach dem verlorenen Paradies scheitert.
Für den gebildeten jungen Oblomow hält die Zukunft genau zwei Lebenswege bereit, die beide auf ihre Art unbefriedigend sind: die Karriere im Staatsdienst oder die Arbeit als Gutsherr. Der junge Adelige entscheidet sich für sein Landgut und versinkt fortan in Träumerei, Schlaf und grenzenlose Faulheit. Zwar entwickelt der phantasievolle Idealist ständig neue Pläne, beispielsweise darüber, wie das Leben seiner Landarbeiter grundlegend zu verbessern sei. Doch tatsächlich gelingt es ihm nicht einmal, tagsüber das Bett zu verlassen. Auch die Liebe Olgas kann ihn nur kurz von seiner Antriebslosigkeit befreien. Als die tatkräftige junge Frau sich enttäuscht von ihm abwendet, heiratet Oblomow die einfältige Wirtin Agafja und verzichtet so endgültig darauf, sein Leben von Grund auf zu ändern.
Iwan Gontscharow (1812-1891) eroberte sich mit diesem seinem wichtigsten Roman einen festen Platz neben den großen Realisten der russischen Literatur, neben Dostojewski, Tolstoi und Turgenev. Seine Prosa zeichnet die äußerst genaue Charakterisierung seiner Figuren aus und eine weise Zurückhaltung, wenn es darum geht, Urteile über sie zu fällen. Natürlich ist Oblomow ein beispielloser Faulpelz. Doch seine Untüchtigkeit hat, wie Fritz Ernst in seinem Nachwort schreibt, auch etwas Zartes, Vornehmes, für viele Menschen Unerreichbares.
About the author
Iwan Aleksandrowitsch Gontscharow wurde am 18. 6. 1812 in Simbirsk als Sohn eines Kaufmanns geboren. Nach dem Studium der Literatur war er einige Jahre im Staatsdienst tätig. Seine Karriere als gefeierter Romancier des russischen Realismus begann 1847 mit dem ersten Roman 'Eine alltägliche Geschichte' und erreichte ihren Höhepunkt mit 'Oblomow' (1859). Gontscharow starb am 27. 9. 1891 in St. Petersburg.
Summary
Mit tatenloser Träumerei hat Ilja Oblomow sprichwörtliche Berühmtheit erlangt: als russischer Don Quijote, als zwar begabter, doch tragisch fauler und lethargischer Romanheld, der auf der Suche nach dem verlorenen Paradies scheitert.
Für den gebildeten jungen Oblomow hält die Zukunft genau zwei Lebenswege bereit, die beide auf ihre Art unbefriedigend sind: die Karriere im Staatsdienst oder die Arbeit als Gutsherr. Der junge Adelige entscheidet sich für sein Landgut und versinkt fortan in Träumerei, Schlaf und grenzenlose Faulheit. Zwar entwickelt der phantasievolle Idealist ständig neue Pläne, beispielsweise darüber, wie das Leben seiner Landarbeiter grundlegend zu verbessern sei. Doch tatsächlich gelingt es ihm nicht einmal, tagsüber das Bett zu verlassen. Auch die Liebe Olgas kann ihn nur kurz von seiner Antriebslosigkeit befreien. Als die tatkräftige junge Frau sich enttäuscht von ihm abwendet, heiratet Oblomow die einfältige Wirtin Agafja und verzichtet so endgültig darauf, sein Leben von Grund auf zu ändern.
Iwan Gontscharow (1812–1891) eroberte sich mit diesem seinem wichtigsten Roman einen festen Platz neben den großen Realisten der russischen Literatur, neben Dostojewski, Tolstoi und Turgenev. Seine Prosa zeichnet die äußerst genaue Charakterisierung seiner Figuren aus und eine weise Zurückhaltung, wenn es darum geht, Urteile über sie zu fällen. Natürlich ist Oblomow ein beispielloser Faulpelz. Doch seine Untüchtigkeit hat, wie Fritz Ernst in seinem Nachwort schreibt, auch etwas Zartes, Vornehmes, für viele Menschen Unerreichbares.