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Bei der Sanierung alter Bausubstanz gehört die Ertüchtigung des Mauerwerks zu den anspruchsvollsten Aufgaben. Mauerwerksrisse können zum einen das Erscheinungsbild beeinträchtigen und zum anderen Probleme hinsichtlich des Wärme-, Feuchte- und Schallschutzes verursachen. Während Rissbildungen aus Belastung, Setzungen und Verformungen in der Regel nach einigen Jahren abgeklungen sind und dann gefüllt werden können, öffnen und schließen sich z.B. temperaturbedingte Risse während der gesamten Lebensdauer eines Bauwerks. Zur Instandsetzung gerissener Bauteile werden in den letzten Jahren vermehrt Spiralanker aus Edelstahl verwendet. Die im Stahlbeton übliche Bewehrung ist ungeeignet, weil sie im Mauerwerk gegen Korrosion geschützt werden müsste. Auch ihre mechanische Wirkungsweise ist eine andere. Die Verwendung von Spiralankern zur kraftschlüssigen Verbindung von Rissufern ist nicht durch Normen geregelt. Die bisherigen erfolgreichen Anwendungen sind in Anlehnung an bekannte technische Regeln aus dem Mauerwerks- und dem Stahlbetonbau und nach den Herstellerempfehlungen geplant und ausgeführt worden. In diesem Buch wird erstmalig eine systematische Bemessungsmethodik für den Einsatz von Spiralankern als rissbreitenbeschränkende Bewehrung in bestehendem Mauerwerk vorgestellt. Neben den mechanischen Grundlagen werden konkrete Bemessungsverfahren entwickelt und in Beispielrechnungen erläutert. Angaben zu Werkstoffeigenschaften, spezielle Richtwertetabellen und Bemessungsdiagramme erleichtern dem Planer die Dimensionierung und machen das Buch zu einem praxisorientierten Werkzeug in der Altbauinstandsetzung.