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Kolonialismus erscheint in den meisten Darstellungen bis heute als eine männliche Domäne. Frauen tauchen selten auf, werden höchstens am Rande erwähnt. Und doch waren Frauen in den kolonialen Unternehmungen des Deutschen Reiches stets präsent und trugen den Kolonialismus von Beginn an mit. Verlässlich unterstützten sie ihre Ehemänner, die als Kolonialbeamte und Missionare tätig waren, und wirkten in Kolonialvereinen bei der Verankerung der kolonialen Idee in der Heimat mit. Der vorliegende Band gibt erstmals einen systematischen Überblick über die verschiedenen Tätigkeitsfelder und Funktionen, die sowohl einheimische als auch weiße Frauen in den deutschen Kolonien ausfüllten. Anschaulich verbinden die Autorinnen und Autoren bisher nur verstreut zugängliches empirisches Material, wie Briefe, Fotos, Tagebücher und Reiseberichte, mit einer geschlechterspezifischen kolonialhistorischen Analyse.
About the author
Marianne Bechhaus-Gerst studierte Afrikanistik, Ägyptologie und Politische Wissenschaft in Köln und Bayreuth. Sie arbeitet als Professorin für Afrikanistik an der Universität zu Köln. Arbeitsschwerpunkte: Geschichte der afrikanisch-deutschen Begegnung und der Menschen afrikanischer Herkunft in Deutschland, Afrika in der Alltagskultur, nilo-saharanische und afroasiatische Sprachen.
Mechthild Leutner studierte Sinologie, Geschichte und Politischen Wissenschaft in Bochum und Peking. Sie ist Universitäts-Professorin für Sinologie am Ostasiatischen Seminar der Freien Universität Berlin und Direktorin des Konfuzius-Instituts an der FU. Arbeitsschwerpunkte: Neuere und Neueste Geschichte Chinas, Wissenschaftsgeschichte, deutsch-chinesische Beziehungen; Herausgeberin der Zeitschrift »Berliner China-Hefte« und der monographischen Reihe »Berliner China Studien«.