Read more
Einst gehörte es zu den zentralen Aufgaben der Soziologie, die moderne Gesellschaft über die sozialen Voraussetzungen und Konsequenzen ihrer Krisenhaftigkeit aufzuklären. Diesem heute oft vernachlässigten Anliegen fühlen sich die Autoren dieses Bandes verpflichtet und stellen die Frage nach dem zeitdiagnostischen Potential soziologischer Analyse in den Mittelpunkt einer Debatte. Zeitdiagnostisch fundierte Gesellschaftskritik, so eine ihrer Thesen, gehört zum Kerngeschäft der Soziologie. Eine zweite besagt, daß jede Gesellschaftskritik der Gegenwart notwendig auch Kapitalismuskritik sein muß. Anhand von drei unterschiedlichen, aber komplementären Perspektiven auf aktuelle Prozesse der Landnahme, der Aktivierung und der Beschleunigung wird eine soziologische Kritik der Gegenwartsgesellschaft entfaltet, die zugleich Ansatzpunkte für politisches Handeln aufzeigt.
About the author
Klaus Dörre ist Direktor des Forschungsinstituts Arbeit Bildung Partizipation e.V. (FIAB) an der Ruhr-Universität Bochum und Privatdozent an der Universität Göttingen.
Stephan Lessenich (Dr. rer. pol.) ist Professor für Soziologie mit dem Schwerpunkt Vergleichende Gesellschafts- und Kulturanalyse an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Prof. Dr. Hartmut Rosa ist zurzeit Lehrstuhlvertreter für Politikwissenschaft an der Universität Augsburg und regelmäßiger Gastprofessor an der New School University, New York.
Summary
Einst gehörte es zu den zentralen Aufgaben der Soziologie, die moderne Gesellschaft über die sozialen Voraussetzungen und Konsequenzen ihrer Krisenhaftigkeit aufzuklären. Diesem heute oft vernachlässigten Anliegen fühlen sich die Autoren dieses Bandes verpflichtet und stellen die Frage nach dem zeitdiagnostischen Potential soziologischer Analyse in den Mittelpunkt einer Debatte. Zeitdiagnostisch fundierte Gesellschaftskritik, so eine ihrer Thesen, gehört zum Kerngeschäft der Soziologie. Eine zweite besagt, daß jede Gesellschaftskritik der Gegenwart notwendig auch Kapitalismuskritik sein muß. Anhand von drei unterschiedlichen, aber komplementären Perspektiven auf aktuelle Prozesse der Landnahme, der Aktivierung und der Beschleunigung wird eine soziologische Kritik der Gegenwartsgesellschaft entfaltet, die zugleich Ansatzpunkte für politisches Handeln aufzeigt.
Report
"Die Jenaer Soziologie-Professoren Klaus Dörre, Stephan Lessenich und Hartmut Rosa sind der Ansicht, die Soziologie habe ihre kritisch-aufklärerische Rolle in den letzten Jahren vernachlässigt. Deshalb sind sie nun angetreten, das allgemein geteilte Unbehagen sozialtheoretisch auf den Begriff zu bringen. In ihrer Diskussion-im-Buchformat wollen sie das auch von ihnen verspürte Bedürfnis, einfach mal zu sagen, daß "der Kapitalismus" weg muss, empirisch-analytisch und normativ unterfüttern. Dabei werden - das ist eine große Stärke des Buches - ökonomische Ausbeutungs- und soziale Herrschaftsverhältnisse ebenso in den Blick genommen wie hegemoniale Deutungsmuster und kulturell vermittelte Formen der Entfremdung und des Sinnverlusts." (Frankfurter Rundschau)