Read more
Kunst ist schlimmer als Heimweh - sagt Thomas Kapielski in Mischwald, seinem neuen großen Prosaband, einer reich illustrierten Welt- und Werkschau, angelegt als Logbuch eines gemischten Jahres, zu dessen Auftakt man ihn irrtümlich für tot erklärt und an dessen Ende er verfügt: Meinen Grabstein soll die Zeile schmücken: »Macht bloß so weiter!«Was das Leben ihm dazwischen alles zuträgt, spottet jedem Vorschautext: Paradoxe Rauschzustände angesichts eines TV-Konzerts von André Rieu, heikle Fragen der Koran-Archäologie oder eine Einladung zur »Blattkritik« beim Stern haben genauso ihren Ort wie die angeschwipsten Bekenntnisse eines Künstlersozialkassenmitglieds, liebevoll gemeißelte Porträts verstorbener Weggefährten wie Emmett Williams, Thomas Schmid oder Ludwig Gosewitz, sowie - last but not least - der schlichte Wunsch nach Erdbestattung.
About the author
Thomas Kapielski, geboren 1951 in Berlin-Charlottenburg, studierte Philologie, Physische Geographie sowie Philosophie an der Freien Universität Berlin. Er veröffentlichte ab den 1990er Jahren Texte u. a. in der Zeit, der FAZ, der Frankfurter Rundschau. Er arbeitet als Schriftsteller, Künstler, Musiker (Mitglied im "Original Oberkreuzberger Nasenflötenorchester") und Dozent.
Summary
Kunst ist schlimmer als Heimweh – sagt Thomas Kapielski in Mischwald, seinem neuen großen Prosaband, einer reich illustrierten Welt- und Werkschau, angelegt als Logbuch eines gemischten Jahres, zu dessen Auftakt man ihn irrtümlich für tot erklärt und an dessen Ende er verfügt: Meinen Grabstein soll die Zeile schmücken: »Macht bloß so weiter!«
Was das Leben ihm dazwischen alles zuträgt, spottet jedem Vorschautext: Paradoxe Rauschzustände angesichts eines TV-Konzerts von André Rieu, heikle Fragen der Koran-Archäologie oder eine Einladung zur »Blattkritik« beim Stern haben genauso ihren Ort wie die angeschwipsten Bekenntnisse eines Künstlersozialkassenmitglieds, liebevoll gemeißelte Porträts verstorbener Weggefährten wie Emmett Williams, Thomas Schmid oder Ludwig Gosewitz, sowie – last but not least – der schlichte Wunsch nach Erdbestattung.
Additional text
»Man geht gern in diesem Mischwald spazieren, und am Wegesrand entdeckt man immer wieder Sätze, die man sich herausschreiben und in passenden Momenten vor sich hinmurmeln möchte. Mischwälder sind gegen die Zeitläufe und Widrigkeiten des Klimas besser gerüstet als Monokulturen. Von daher dürften auch die Kapielskischen Satzpflänzchen, die so unscheinbar im dichten Textwald herumstehen, vieles überdauern.«
Report
»Mit der Beobachtungshingabe eines Kempowski, der Entlarvungsbrillanz eines Lichtenberg und dem Sprachwitz eines Morgenstern fällt der Autor mit Vorliebe über sein eigenes Metier her.« Oliver Jungen Frankfurter Allgemeine Zeitung 20090629