Share
Fr. 23.90
Reinhard Brandt
Können Tiere denken? - Ein Beitrag zur Tierphilosophie
German · Paperback / Softback
Shipping usually within 1 to 2 weeks
Description
Tiere haben erstaunliche kognitive Fähigkeiten, ein diesen Fähigkeiten entsprechendes Bewußtsein und Formen des Selbstbewußtseins. Das Denken in diskreten Einheiten von Urteilen scheint ihnen jedoch nicht zugänglich zu sein, damit auch nicht die Unterscheidung von Bejahung und Verneinung und von wahr und falsch. Wie ist das Denken und damit das objektive Erkennen beim Menschen entstanden? Welche Rolle spielt das Gehirn bei Mensch und Tier?
Wir Menschen leben in zwei Welten, die paradoxerweise zugleich eine sind. Das Tageslicht, Gerüche, die Hauswand, an der wir entlanggehen und die wir nicht durchschreiten können - diese unsere Lebenswelt unterscheidet sich zunächst nicht von der des Hundes, der uns begleitet. Tiere nehmen sinnlich wahr wie wir, sie erschrecken wie wir bei einem lauten Geräusch, sie zeigen dieselbe freudige Erregung wie wir. Zugleich gibt es für uns eine andere, wiewohl identische Welt, von der die Tiere offenbar nichts wissen: Wir Menschen machen die Dinge zu Objekten der Erkenntnis; dieselbe Sonne, die uns blendet und die sich im Tageslauf langsam von Osten nach Westen bewegt, steht, so erkennen wir, fest im Zentrum des Planetensystems. Wir spüren die Kälte, aber wir erkennen in ihr zugleich die Ursache der Eisbildung; kein Tier weiß, was eine Ursache ist, kein Tier kann sich wundern, und auch denken kann es nicht.
List of contents
Kennen Tiere denken? Unterschiedliche Meinungen
Körper, Seele, Geist
Drei weitere Vorbemerkungen
Was heißt »denken«?
Denken als Urteilen
Das Urteil, systematisch betrachtet
Zur Phylogenese des Urteilens
Ergänzende Überlegungen
Denken in der Mathematik
Kennen Tiere denken?
Wahrnehmung und Begriffe
Gefühle, Affekte, Emotionen
Assoziation von Signalen, Affekten, Emotionen
Aufmerksamkeit
Bildersehen
Bewusstsein, Selbstbewusstsein, Selbstsorge
Soziales Leben in einer Medienwelt
Täuschung, Mimikry
Angenehmer Schrecken
Sprechorgane
Tiere können nicht denken, unter Vorbehalt
Kein Tier ist frei
Von der Freiheit des Menschen
Anmerkungen
Literatur
About the author
Reinhard Brandt, geboren 1937, 1972 bis 2002 Professor für Philosophie in Marburg, Gastprofessuren in Bloomington, Canberra, München, Padua, Rom; Christian-Wolff-Professur in Halle, Gast des Wissenschaftskollegs zu Berlin. Arbeitsschwerpunkte: Philosophie der Aufklärung, besonders Kants, der Rechtsphilosophie, Ästhetik, Anthropologie und Bildtheorie, das menschliche Denken und Erkennen in Urteilsform (Aristoteles, Kant).
Summary
Tiere haben erstaunliche kognitive Fähigkeiten, ein diesen Fähigkeiten entsprechendes Bewußtsein und Formen des Selbstbewußtseins. Das Denken in diskreten Einheiten von Urteilen scheint ihnen jedoch nicht zugänglich zu sein, damit auch nicht die Unterscheidung von Bejahung und Verneinung und von wahr und falsch. Wie ist das Denken und damit das objektive Erkennen beim Menschen entstanden? Welche Rolle spielt das Gehirn bei Mensch und Tier?
Wir Menschen leben in zwei Welten, die paradoxerweise zugleich eine sind. Das Tageslicht, Gerüche, die Hauswand, an der wir entlanggehen und die wir nicht durchschreiten können – diese unsere Lebenswelt unterscheidet sich zunächst nicht von der des Hundes, der uns begleitet. Tiere nehmen sinnlich wahr wie wir, sie erschrecken wie wir bei einem lauten Geräusch, sie zeigen dieselbe freudige Erregung wie wir. Zugleich gibt es für uns eine andere, wiewohl identische Welt, von der die Tiere offenbar nichts wissen: Wir Menschen machen die Dinge zu Objekten der Erkenntnis; dieselbe Sonne, die uns blendet und die sich im Tageslauf langsam von Osten nach Westen bewegt, steht, so erkennen wir, fest im Zentrum des Planetensystems. Wir spüren die Kälte, aber wir erkennen in ihr zugleich die Ursache der Eisbildung; kein Tier weiß, was eine Ursache ist, kein Tier kann sich wundern, und auch denken kann es nicht.
Additional text
Tiere haben erstaunliche kognitive Fähigkeiten, ein diesen Fähigkeiten entsprechendes Bewußtsein und Formen des Selbstbewußtseins. Das Denken in diskreten Einheiten von Urteilen scheint ihnen jedoch nicht zugänglich zu sein, damit auch nicht die Unterscheidung von Bejahung und Verneinung und von wahr und falsch. Wie ist das Denken und damit das objektive Erkennen beim Menschen entstanden? Welche Rolle spielt das Gehirn bei Mensch und Tier?
Wir Menschen leben in zwei Welten, die paradoxerweise zugleich eine ist. Das Tageslicht, Gerüche, die Hauswand, an der wir entlanggehen und die wir nicht durchschreiten können – diese unsere Lebenswelt unterscheidet sich zunächst nicht von der des Hundes, der uns begleitet. Tiere nehmen sinnlich wahr wie wir, sie erschrecken wie wir bei einem lauten Geräusch, sie zeigen dieselbe freudige Erregung wie wir. Zugleich gibt es für uns eine andere, wiewohl identische Welt, von der die Tiere offenbar nichts wissen: Wir Menschen machen die Dinge zu Objekten der Erkenntnis; dieselbe Sonne, die uns blendet und die sich im Tageslauf langsam von Osten nach Westen bewegt, steht, so erkennen wir, fest im Zentrum des Planetensystems. Wir spüren die Kälte, aber wir erkennen in ihr zugleich die Ursache der Eisbildung; kein Tier weiß, was eine Ursache ist, kein Tier kann sich wundern, und auch denken kann es nicht.
Report
"... ein erstaunliches Plädoyer für das Ernstnehmen der Unterscheidung von Mensch und Tier. ... Ein anregendes, gedankenreiches ... Buch"
Renatus Ziegler Die Drei, Zeitschrift für Anthroposophie
Product details
| Authors | Reinhard Brandt |
| Publisher | Suhrkamp |
| Languages | German |
| Product format | Paperback / Softback |
| Released | 01.01.2009 |
| EAN | 9783518260173 |
| ISBN | 978-3-518-26017-3 |
| No. of pages | 159 |
| Dimensions | 108 mm x 176 mm x 11 mm |
| Weight | 108 g |
| Series |
Edition Unseld Spiegel Online (17) edition unseld edition unseld Spiegel Online |
| Subjects |
Humanities, art, music
> Philosophy
> 20th and 21st centuries
Humanities, art, music > Philosophy > Miscellaneous Philosophie, Tier, Tiere, Philosophie: Epistemologie und Erkenntnistheorie, EU17 |
Customer reviews
No reviews have been written for this item yet. Write the first review and be helpful to other users when they decide on a purchase.
Write a review
Thumbs up or thumbs down? Write your own review.