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'J. Robert Oppenheimer (1904-1967), der "Vater der Atombombe", zählt zu den schillerndsten Figuren der jüngeren Zeitgeschichte. Für ihre glänzende Biographie des "amerikanischen Prometheus" erhielten der Journalist Kai Bird und der Historiker Martin J. Sherwin den Pulitzer-Preis. Exemplarisch lassen sie das Drama eines Forschers lebendig werden, der sich zwischen Erkenntnisdrang und ethischer Verantwortung entscheiden muss.
Oppenheimer leitete das streng geheime Manhattan-Projekt in der Wüste von New Mexico, wo am 16. Juli 1945 die erste Atombombe gezündet wurde. Kurz darauf starben in Hiroshima und Nagasaki mehr als 200 000 Menschen durch die neue "Wunderwaffe" - die Menschheit war ins Atomzeitalter eingetreten. Erschüttert von der Zerstörungskraft seiner Schöpfung, engagierte sich Oppenheimer fortan gegen den Einsatz nuklearer Waffen. Das machte ihn im Amerika der McCarthy-Ära verdächtig. Er geriet ins Visier des FBI, wurde als Spion der Sowjetunion verleumdet und musste den Staatsdienst quittieren. Sein Privatleben wurde an die Öffentlichkeit gezerrt, seine Wohnung verwanzt, sein Telefon abgehört. Erst 1963 rehabilitierte ihn Präsident Kennedy.
Über dreißig Jahre hinweg haben die Autoren Interviews mit Oppenheimers Angehörigen, Freunden und Kollegen geführt, FBI-Akten gesichtet, Tonbänder von Reden und Verhören ausgewertet und Oppenheimers private Aufzeichnungen eingesehen. Ihre beeindruckend gründliche Biographie gewährt intimen Einblick in diese charismatische Persönlichkeit, bei der Triumph und Tragik so nahe beieinander lagen.
About the author
Kai Bird, geboren 1951, arbeitet weltweilt als Journalist. Er ist Kolumnist und Mitherausgeber von "The Nation".
Martin J. Sherwin ist emeritierter Professor für angelsächsische Geschichte und wurde mit dem "American History Book Prize" ausgezeichnet. Er ist Mitherausgeber von "The Nation".
Report
"Eine brillante Biografie ... ein aufwühlendes Werk. Die Biografie, ausgezeichnet mit dem Pulitzer-Preis, erkundet nicht nur den Menschen Oppenheimer, sondern macht auch eine Zeit wieder lebendig, in der die Physik zur bestimmenden Disziplin des 20. Jahrhunderts wurde und in der sich Wissenschaft und Politik unheilvoll kreuzten." (Der Spiegel 09)
"Die hier vorgelegte Biografie ist mit ihren knapp 600 Seiten zugleich eine Wissenschafts- und Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Damit vermag sie die ganze Widersprüchlichkeit und Tragik zu fassen, die sich in der Person von Oppenheimer wohl fokussiert, aber keineswegs auf ihn nur beschränkt ist. Diese tiefgründige Biografie erzählt uns mit einem bisher nicht vorhandenen Detail- und Faktenreichtum die tragisch faszinierende Geschichte eines Physikers im 20. Jahrhundert, der noch im seligen Fortschrittsglauben verhaftet zwischen Wissenschaft und Politik zerrieben wurde." (Deutschlandradio 2009)