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Ein Insider aus dem Diplomatischen Dienst meldet sich zu Wort
Entwicklungshilfe wird reichlich gegeben. Sie wird als gute Tat nicht infrage gestellt. Das gilt auch für die Arbeit von Hilfsorganisationen. Doch die traurige Wahrheit ist, dass diese Art von Hilfe den wichtigsten Mechanismus zerstört, der langfristig die Armut beseitigen kann: die Entwicklung eines kompetenten, unbestechlichen und den Interessen der Bevölkerung dienenden Staatsapparates. Ein Ende ist nicht in Sicht, solange die korrupten Eliten vom "Stamm der Wa Benzi", so genannt nach der sehr beliebten Automarke, in ihrer Ausplünderungsmentalität ohne jede Verantwortung regieren und unbekümmert die Ressourcen verschwenden können, weil dieser Missbrauch für sie keine Folgen hat. Die Gelder fließen ja weiter. Nach 17 Jahren als Diplomat in Afrika plädiert Volker Seitz dafür, dieser schädlichen Art der Unterstützung ein Ende zu machen und völlig neue Wege zu gehen.
About the author
Volker Seitz, Jg. 1943, war von 1965-2008 in verschiedenen Funktionen für das Auswärtige Amt tätig, unter anderem bei der EU in Brüssel und in mehreren Ländern Afrikas, und von 2004 bis zu seinem Ruhestand 2008 Leiter der Botschaft in Jaunde/Kamerun.