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Im postsowjetischen Russland können wir die politischen, sozialen und kulturellen Veränderungen und die Entstehung einer Demokratie im Zeitraffer beobachten. Die Autorin taucht ein in diese andere Welt mit einer anderen politischen und sozialen Ordnung und anderen Deutungsmustern. Sie spürt das "Sowjetische" im Alltag auf und begreift es als Teil des heutigen Russlands, das den Demokratisierungsprozess wesentlich bestimmt. Auf drei Ebenen, der demokratie- und subjekttheoretischen Reflexion, der kultursoziologischen Deutungsanalyse und der Interpretation biographischer Interviews, beleuchtet die Autorin den Zusammenhang zwischen Vergangenem und Heutigem, Öffentlichem und Privatem, zwischen der politischen Kultur und der Integration der Menschen in die neue Gesellschaft. Der Autorin kommt es dabei besonders auf die Alltagsdeutungen der Menschen und ihrer Selbstvorstellung an, mit denen sie sich in der neuen Zeit verankern und zeigt so ihren "Alltag im Umbruch".Diese exzellente Analyse bringt uns das "alte" und "neue" Russland und die vielfältigen Veränderungen auf eine spannende und lebendige Weise näher.Martina Ritter ist Professorin an der Hochschule Fulda, Fachbereich Sozialwesen; Arbeitsschwerpunkte: Demokratisierungsprozesse, Alltagsgestaltung und Genderverhältnisse in Osteuropa, besonders Russland; lebenswelt- und sozialraumorientierte Soziale Arbeit, Jugendsoziologie/-sozialarbeit.EinleitungI. Theoretische Konzeption1. Öffentlichkeit und Privatheit als Strukturkategorien2. Öffentlichkeit als demokratisches Ideal3. Zur Konzeption von Privatheit4. Deutungsmusteranalyse als methodischer Weg 5. Politische Kultur und sozio-kulturelle Integration II. Der Blick zurück: Die Sowjetunion und ihr sozio-kultureller Deutungshorizont1. Kontinuität und Wandel in Russland: Der Blick in die Vergangenheit 2. Simulierte Öffentlichkeit und Rituale der Bestätigung 3. Drei Deutungsmuster der kulturellen Integration 4. Hegemoniale Identitätskonzepte und Formen der Konfliktregelungen5. Die Subjekte und die Gestaltung ihrer privaten Welt6. Die Dynamik von Privatheit und Öffentlichkeit und die Konfliktstrategien der Subjekte III. Identitätsentwürfe und Konfliktstrategien der Subjekte heute 1. Kontext der empirischen Untersuchung und Überlegungen zur Methode 2. Sinaida und Konstantin: Märchen, Allmacht und Passivität3. Tamara und Evgenij: Fürsorge, Autonomie und keine Kompromisse 4. Nina und Viktor: Kompetente Frauen und männliche Helden5. Galina und Jurij: Leben in der neuen WeltIV. Differenz, Konflikt und Subjektivität1. Zur Rekonstruktion des kulturellen Deutungshorizontes der Sowjetunion anhand dreier hegemonialer Deutungsmuster2. Zur Rekonstruktion des Konzepts des Homo Sovieticus: Der männliche Held und die fürsorgliche Frau 3. Die Dynamik von Öffentlichkeit und Privatheit in der Sowjetunion4. Die Analyse der Interviews: Leben im Umbruch 5. Die Dynamik von Privatheit und Öffentlichkeit 6. Neue Formen des PrivatenLiteraturverzeichnis
About the author
Martina Ritter ist Professorin an der Hochschule Fulda, Fachbereich Sozialwesen; Arbeitsschwerpunkte: Demokratisierungsprozesse, Alltagsgestaltung und Genderverhältnisse in Osteuropa, besonders Russland; lebenswelt- und sozialraumorientierte Soziale Arbeit, Jugendsoziologie/-sozialarbeit.