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Des gesellschaftlichen Lebens und der Liebesabenteuer in Petersburg überdrüssig, zieht sich Eugen Onegin auf ein geerbtes Landgut zurück. Sein Nachbar und Freund Wladimir Lenski, ein dichtender Epigone der deutschen Romantik, führt ihn bei den Larins ein, eine nach alter russischer Art lebende Familie, in der volkstümliche Bräuche gepflegt werden. Die junge Tatjana Larina versteht die Begegnung mit Onegin als schicksalhaft und reflektiert dies in einem Brief, den Onegin als Liebesbekenntnis und Heiratsantrag versteht und zurückweist. Das Onegin-Lenski-Verhältnis trübt sich, als Onegin seine Geringschätzung für Tatjanas jüngere Schwester Olga zu erkennen gibt, damit aber spöttisch auf Lenskis Dichtung zielt, da Lenski Olga zu seiner Muse erklärt hatte. Als Onegin auf einem Ball bei den Larins scheinbar Olga den Hof macht (in Wahrheit aber nur ihre Koketterie provoziert und blosslegt), bleibt Lenski, seines Ideals beraubt, nichts, als ein Duell zu fordern; in ihm kommt er zu Tode. Onegin tritt eine Reise in den Süden Russlands an. Als Olga einen neuen Bräutigam ehelicht, gibt Tatjana den Widerstand gegen ihre eigene Verheiratung auf und wird die Frau eines Generals. Nach Jahren begegnet Onegin in der Petersburger Gesellschaft der gereiften Tatjana, verliebt sich in sie und gesteht ihr seine Liebe in einem Brief, den nun Tatjana ihrerseits schroff verurteilt, obwohl sie gleichzeitig ihre nie erloschene Liebe für Onegin bekennt.
About the author
Alexander Sergejewitsch Puschkin, geb. 1799 in Moskau als Spross eines alten Adelsgeschlechts, wurde wegen seiner politischen Lyrik 1820 nach Südrussland strafversetzt und später auf das mütterliche Gut verbannt. Er starb 1837 an den Folgen eines Duells.