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"Die Geschichte besitzt noch den ganzen Reiz einer unvollendeten Ausgrabung."
Marc Bloch
"Die Briefe in diesem Band sind deswegen so außerordentlich interessant, weil sie sich nicht auf das vollendete Werk der "Feudalgesellschaft" beziehen, sondern die schwierige Phase seiner Entstehung schildern; zudem zeichnen sie die Persönlichkeit des Historikers und Menschen Marc Bloch jenseits des alltäglichen Auf und Ab."
Bronislaw Geremek
Die zweiundvierzig Briefe Marc Blochs, die bisher noch nicht herausgegeben wurden und in diesem Band versammelt sind, zeichnen die Entstehung der "Feudalgesellschaft" aus der Sicht des Herausgebers nach. Ihre beiden Bände erschienen während des "Sitzkriegs" in der berühmten Reihe "L évolution de l humanité" im Verlag Albin Michel, während ihr Autor als Soldat im Felde stand. Diese Briefe, die er von 1935 bis 1943 an Henri Berr, den Herausgeber der Reihe und Gründer der Revue de Synthèse, richtete, bieten ein beispiellos lebhaftes Bild vom "Metier des Historikers", wie es Marc Bloch verstand. Sie zeigen, wie ein Hauptwerk der zeitgenössischen Geschichtsschreibung geboren wurde, und zwar nicht auf ein geplantes Kommando hin, sondern nach einer Reihe von Umständen, in denen auch der Zufall seine Rolle spielte. Dieser Briefwechsel wurde aus dem schriftlichen Nachlaß Henri Berrs erstellt, der im Institut Mémoires de l édition contemporaine aufbewahrt wird.
About the author
Marc Bloch, geb. 1886 in Lyon, gehörte zu den renommiertesten Historikern Frankreichs im 20. Jahrhundert. 1929 Mitbegründer der Annales-Schule: Ihre strukturgeschichtliche Methode beabsichtigt eine 'umfassende Geschichte", die "histoire totale'. Von 1919-36 Professor in Straßburg, dann an der Sorbonne, Paris, 1940 in Clermont-Ferrand und Montpellier. Auf seiten der 'Resistance' einer der Führer im Widerstand gegen das Dritte Reich und die Vichy-Regierung; 1942 als Professor abgesetzt. 1944 von der Gestapo verhaftet und bei Lyon von den Nationalsozialisten ermordet.