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Walter Jens, mein Vater, ist dement. Sein Gedächtnis ist taub, die Sprache versiegt. Die Blicke sind hohl und verloren. Meine Mutter, mein Bruder und ich sind uns einig, wir wollen, wir werden sein Leid nicht verstecken. Tilman Jens Buch ist die Chronik eines Abschieds des Sohnes vom geliebten und bewunderten Vater. Schmerzhaft konkret erzählt er von der Entdeckung eines ganz anderen, hilflosen Menschen, von der Grausamkeit der Krankheit, von einem quälenden langen Weg in die letzte Stufe des Dämmerns. Er zeichnet die Stationen dieses Abschieds nach und erzählt von einem Lebensende, das so gänzlich anders verläuft, als es seinem Vater, dem Virtuosen des Wortes, vorbestimmt schien.
About the author
Tilman Jens, geb. 1954 in Tübingen, lebt als freier Autor in Frankfurt/M. Schon als Schüler bestand am späteren Berufswunsch kein Zweifel. Journalist: Reisen und Schreiben. Mit 15 Jahren erste Versuche beim Schwäbischen Tagblatt und bei der Sylter Rundschau. Abitur auf der Odenwaldschule. Studium in Konstanz. Daneben, zunächst in den Semesterferien, erste Filmbeiträge für das "Bücherjournal" des NDR-Fernsehens. §Bald darauf regelmäßige Mitarbeit in der ttt-Redaktion des Hessischen Rundfunks. Seit Mitte der 80er Jahre verstärkt auch Arbeit an längeren Formaten. Über 100 Fernsehfeatures, meist für die ARD, in denen Jens die Schnittstellen von Kultur, Theologie und Politik interessieren, sei es im Porträt des Dirigenten Kurt Masur oder in der kritischen Dokumentation über christlichen Fundamentalismus oder die Aktivitäten der Sekte "Scientology". Von der ersten Ausgabe an: Arbeit für 3sat-Kulturzeit.