Read more
Knapp 800 Lebensmitteltafeln gehören mittlerweile zur fast
selbstverständlichen Grundausstattung des erodierten Wohlfahrtsstaates in Deutschland. Sie
versorgen Woche für Woche fast eine Million bedürftige Menschen mit Waren aus der
Überproduktion der Lebensmittelbranche. Die Innenwelt der Tafeln und die mit ihrer Praxis
verbundenen Paradoxien sind Gegenstand der Sozialreportage Fast ganz unten. Sie enthält
viele konkrete Antworten auf die Frage, wie man heute an der Peripherie der Gesellschaft satt
wird. Ein Jahr lang beobachtete der Autor die Arbeit von Helfern und das Leben Bedürftiger.
Herausgekommen sind ein hintergründiger Erfahrungsbericht und ein vielschichtiges Bild von
einem sozialen Ort, der schleichend Teil unserer Gesellschaft wurde. Armut bekommt so viele
neue Gesichter. Der Autor nimmt darüber hinaus kritisch Stellung zur gesellschaftlichen
Bedeutung der Tafeln. Seine Thesen regen zu einer notwendigen Diskussion um die Zukunft
der Tafeln und des Sozialstaates an. Das Buch - illustriert mit 34 Fotos - ist von hohem
analytischen Wert für alle, die am Phänomen der neuen Armut interessiert sind, aber auch für
die Mitglieder der Tafelbewegung selbst.
Parallel zum Erscheinen seines Buches startete Stefan Selke eine Internetseite zum Thema:
www.tafelforum.de
About the author
Stefan Selke, 1967, ist Professor an der Hochschule Furtwangen mit dem Lehrgebiet "Gesellschaftlicher Wandel". Im Rahmen seiner Feldforschungen beschäftigt er sich seit 2006 mit der modernen Armenspeisung in Suppenküchen und Tafeln. Er ist Initiator des Aktionsbündnisses "Armgespeist. 20 Jahre Tafeln sind genug!" und ist als kritischer Tafelforscher und öffentlicher Soziologe ein begehrter Gesprächspartner in den Medien.