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Menschen, die Filme aufzeichnen, statt sie anzusehen. Studenten, die Texte kopieren, statt sie durchzuarbeiten. Bücherfreunde, die Bücher im Regal reihen, statt sie zu lesen. Solche Phänomene erfasst Robert Pfaller mit dem Begriff der 'Interpassivität', also der Delegation des Genusses an andere Menschen, an Geräte, Tiere oder Pflanzen. In der Alltagskultur allgegenwärtig, finden sie vermehrt Eingang in künstlerische Strategien - nicht zuletzt als Kritik an den lautstark der Kunst angetragenen Vorstellungen der Interaktivität. Ausgehend von der Grundfrage, warum die Leute ihren Genuss nicht haben wollen, sondern ihn anderen zuschieben, entwickelt Pfaller eine Ästhetik der Interpassivität, die er sowohl in ihren theoretischen Prinzipien als auch in kleinen Fallstudien (z.B. zu Adi Hoesle, Robert Jelinek, Dostojewski und zum Tanz) entfaltet.
About the author
Robert Pfaller, geb. 1962, studierte Philosophie in Wien und Berlin und war nach Gastprofessuren in Chicago, Berlin, Zürich und Straßburg Professor für Kulturwissenschaft und Kulturtheorie an der Kunstuniversität Linz. Seit 2009 ist er Professor für Philosophie an der Universität für angewandte Kunst Wien.
Summary
Menschen, die Filme aufzeichnen, statt sie anzusehen. Studenten, die Texte kopieren, statt sie durchzuarbeiten. Bücherfreunde, die Bücher im Regal reihen, statt sie zu lesen. Solche Phänomene erfasst Robert Pfaller mit dem Begriff der 'Interpassivität', also der Delegation des Genusses an andere Menschen, an Geräte, Tiere oder Pflanzen. In der Alltagskultur allgegenwärtig, finden sie vermehrt Eingang in künstlerische Strategien – nicht zuletzt als Kritik an den lautstark der Kunst angetragenen Vorstellungen der Interaktivität. Ausgehend von der Grundfrage, warum die Leute ihren Genuss nicht haben wollen, sondern ihn anderen zuschieben, entwickelt Pfaller eine Ästhetik der Interpassivität, die er sowohl in ihren theoretischen Prinzipien als auch in kleinen Fallstudien (z.B. zu Adi Hoesle, Robert Jelinek, Dostojewski und zum Tanz) entfaltet.