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Ob es um Lehrpläne für Gymnasien geht oder um die Privatisierung öffentlicher Leistungen: Überall auf der Welt sind lokale Autoritäten wie Kommunalpolitiker oder Lehrer mit standardisierten, angeblich wissenschaftlichen Rezepten konfrontiert. Vorgegeben werden sie von einer globalen Beraterelite. Mit den Problemen, die entstehen, wenn auf dem Land die Müllabfuhr privatisiert oder generell Bildung auf die Bereitstellung von Humankapital reduziert wird, müssen die Verantwortlichen jedoch alleine zurechtkommen. Richard Münch, einer der international renommiertesten deutschen Soziologen, untersucht die Mechanismen hinter der globalen Standardisierung lokaler Lebenswelten.
About the author
Richard Münch ist Professor für Soziologie an der Universität Bamberg.
Summary
Ob es um Lehrpläne für Gymnasien geht oder um die Privatisierung öffentlicher Leistungen: Überall auf der Welt sind lokale Autoritäten wie Kommunalpolitiker oder Lehrer mit standardisierten, angeblich wissenschaftlichen Rezepten konfrontiert. Vorgegeben werden sie von einer globalen Beraterelite. Mit den Problemen, die entstehen, wenn auf dem Land die Müllabfuhr privatisiert oder generell Bildung auf die Bereitstellung von Humankapital reduziert wird, müssen die Verantwortlichen jedoch alleine zurechtkommen. Richard Münch, einer der international renommiertesten deutschen Soziologen, untersucht die Mechanismen hinter der globalen Standardisierung lokaler Lebenswelten.
Additional text
»Die Menschen in Deutschland entwickeln derzeit für den Bereich der Wirtschaft ein starkes Bewusstsein dafür, dass eigenständige und lokal kolorierte Unternehmen in kommunaler Hand ein unverzichtbares Korrektiv zu dem global enthemmten Kapital sind. Es wäre mehr als zu wünschen, wenn solche Überlegungen auch dem Bildungssektor gewidmet würden. Dafür hat Münch einen sehr wichtigen Impuls gesetzt.«
Report
»In welchem Umfang ein akademischer Betrieb strukturell denselben spekulativen Charakter entwickelt wie die entfesselte Finanzwirtschaft, der er nachgebildet ist, geht aus der Studie hervor. Die Errungenschaften stellen sich, so Münch, keineswegs nur als gesteigerte Effizienz dar. Vielmehr gehören dazu auch höchst imaginäre Dinge wie Quasi- oder Pseudomärkte, also ein erfundener Bedarf für erfundene Abnehmer.« Thomas Steinfeld Süddeutsche Zeitung